Kunden sollen auf Beschädigungen an der Verpackung achten
Das macht es für die Behörden schwer, konkrete Maßnahmen zu treffen: Da der Erpresser sich nicht geäußert habe, welche Lebensmittel betroffen seien, könne man zum jetzigen Zeitpunkt nicht zielgerichtet bestimmte Produkte aus dem Verkauf nehmen, sagte die Ministerialrätin im Stuttgarter Verbraucherschutzministerium, Petra Mock. Kunden sollten daher beim Einkaufen darauf achten, ob die Verpackung von Produkten beschädigt sei. Wer verdächtige Produkte entdecke, solle das Personal im Supermarkt oder die Polizei informieren.
Das flüssige Gift sei in die Babynahrung eingerührt worden, sagt Mock. Bereits 30 Milliliter Ethylenglycol seien für Erwachsene gesundheitsgefährdend. «100 Milliliter sind hochproblematisch.» Bei Kindern sei die bedenkliche Dosis entsprechend niedriger. Der Stoff rufe Schwindel hervor und greife bei höherer Dosis auch Organe an. Wieviel Gift in den Gläschen mit Babynahrung enthalten war, nannten die Beamten nicht.
Polizei veröffentlich Fotos und ein Video
Die Überwachungskameras aus dem betroffenen Friedrichshafener Supermarkt zeigen einen Tatverdächtigen, dessen Alter die Polizei auf ungefähr 50 Jahre schätzt. Er trägt eine schwarze Jacke und eine helle Hose, wirkt auf den ersten Blick unscheinbar. Das einzig Auffällige an ihm sind eine weiße Mütze und schwarze Turnschuhe mit einem deutlichen weißen Rand.
Die Ermittler haben Fotos und eine Videosequenz von dem Mann veröffentlicht und erhoffen sich nun Hilfe aus der Bevölkerung. «Wir sind auf Hinweise angewiesen, um diese schwere Straftat aufklären zu können», sagte Boger.