Die Einrichtungen liefern geballtes Wissen - über Nutztiere, Feldfrüchte, Waldbau, Landmaschinen und regional Produkte. Trotz eher kühleren Temperaturen lockte das umfangreiche Angebot rund 3500 Besucher, vor allem Familien mit Kindern an.
Die Adolf-Wächter-Straße gilt als das landwirtschaftliche Zentrum Bayreuths. Das war am Sonntag beim Kreiserntedankfest bei den Landwirtschaftlichen Lehranstalten und rund um das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) den ganzen Tag zu erleben.
Die Einrichtungen liefern geballtes Wissen - über Nutztiere, Feldfrüchte, Waldbau, Landmaschinen und regional Produkte. Trotz eher kühleren Temperaturen lockte das umfangreiche Angebot rund 3500 Besucher, vor allem Familien mit Kindern an.
Im unteren Abschnitt der Adolf-Wächter-Straße hat sich so im Laufe der Jahre ein Anlaufpunkt für landwirtschaftliches Fachwissen entwickelt. Weniger von grüner Politik, als von Beratungsstellen und Verbänden rund um Umwelt und Natur rührt daher der Name. Die Bayreuther erhielten das Label Grünes Zentrum im Nachhinein: Was andernorts als Standortfaktor vom Landwirtschaftsministerium erst erarbeitet wird, war in der Adolf-Wächter-Straße längst vorhanden. 15 Organisationen mit 148 Beschäftigten rund um Land- und Fortswirtschaft siedelten sich inzwischen dort an. Kommunal- und Landespolitiker feierten das Grüne Zentrum trotzdem in einem Festakt - und ließen danach Luftballons steigen.
Milchviehhaltung, Schweinezucht, Natur- und Tierschutz, Ernährung: An einer Vielzahl von Ständen gewährten die landwirtschaftlichen Dienstleister Einblick in ihre Arbeit. Georg Nützel vom Milcherzeugerring erläuterte am Stand vor dem Beruflichen Schulzentrum, was eine Fleckkuh alles leistet: "Sie produziert 7750 Liter im Jahr, dafür verbraucht sie täglich 26 Liter Futter und Wasser." Aus zwei Litern Milch mit 40 Prozent Fettgehalt lassen sich zum Beispiel 0,9 Kilogramm Butter und Sahne und 1,1 Liter Buttermilchprodukte herstellen. Aus zwei Litern fettarmer Milch können ein Kilo Joghurt und ein Kilo Kefir gewonnen werden.
Eine Art Landwirtschaftsmesse war auf dem Gelände der Landwirtschaftlichen Lehranstalten aufgebaut. Auf großes Interesse bei Kindern und Erwachsenen stießen die riesigen, ausgestellten Landmaschinen. Je nach Größe, Marke und Ausstattung kann ein Landwirt für einen Traktor ab 150.000 Euro aufwärts ausgeben. Was heißt, dass er dafür den Preis eines kleinen Einfamilienhauses bezahlt.
Ohne technische Hilfsmittel kommt kein Landwirt mehr zurecht. Wer weniger Arbeit und mehr Zeit für sich haben wolle, so Johannes Lodes von der Firma Lely, für den lohne sich etwa ein Melkroboter: "Ab 40 bis 50 Kühen ist der bereits rentabel. 800 Roboter sind schon in der bayerischen Landwirtschaft im Einsatz." Auch das Füttern und das Reinigen des Stalles erfolgt zunehmend automatisiert. Mit den gesammelten Daten werde die Gesundheit der Kühe optimal überwacht. "Wir können heute die Kuh viel besser verstehen und mögliche Probleme eher erkennen."
In der Bodenhalle wurden am Nachmittag die beste Volkstanzgruppe und die schönste Erntekrone prämiert. Sowohl bei den Tänzern als auch beim Erntegebinde gewann die Landjugend Stockau-Lehen. Beim Tanzwettbewerb traten zudem die Landjugenden Bad Berneck, Schreez und Görschnitz auf. Um die Erntekrone konkurrierten die Landjugenden aus Plössen und Eckersdorf, mussten sich jedoch den Stockau-Lehenern geschlagen geben.