Erinnerung an wilde Checkpoint-Zeiten

Von Johannes Kothe
Disco Checkpoint in den 90er Jahren. Foto: Udo Meixner Foto: red

Vor 25 Jahren schloss die Disco Checkpoint in Bad Berneck ihre Tore. Ein Vierteljahrhundert später soll eine Party zur Erinnerung an den Feiertempel gefeiert werden. Am Freitag, 12. Mai, in der Rosenau ist um 22 Uhr Einlass. Live auf der Bühne in dieser Nacht: Turbo B., Sänger der legendären Eurodance-Band Snap!

 
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Jogginghosen, Dauerwelle und Rollkragenpullover – die 90er-Jahre-Generation war nicht nur modisch sehr wild, sondern auch sehr feierwütig. Als Hommage an die Partys in der Bad Bernecker Diskothek Checkpoint wird nun eine neue Veranstaltungsreihe gestartet.

Freitagabends in den 1990er Jahren: Hunderte feierwilde Jugendliche bilden eine über 50 Meter lange Schlange vor dem Eingang des Checkpoint in Bad Berneck. Jürgen Maisel, der damals unter seinem Künstlernamen Kay Jay einer der drei fest angestellten DJs war, erinnert sich heute nur zu gerne an die Zeit zurück: „Damals waren vor allem viele amerikanische Soldaten im Club – die wussten wie man feiert!“ Bis 1992 war das Checkpoint eine Legende in der Partyszene der Region. „Das war noch lange vor dem Halifax“, erklärt der ehemalige Besitzer Noe Leogrande.

Legendäre Partynächte

Obwohl die US-Soldaten den Bindlacher Berg längst verlassen haben, soll die Feier am Freitag an die legendären Partynächte von damals anknüpfen. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit, das Feeling von damals wieder aufleben zu lassen“, sagt Danny-Ray Jenkins, der Veranstalter der Party. Er möchte Freunde wieder zusammenbringen, die sich lange Zeit nicht gesehen haben und da liegt der Bezug zum Checkpoint auf der Hand.

Auch Bastian Molendyk, der unter dem Namen Bas Molendyk in den 1990ern als Discjockey nicht nur regelmäßig im Checkpoint, sondern zum Beispiel auch auf der Love-Parade in Berlin auflegte, erinnert sich gerne an die Partynächte zurück: „Sobald ich die erste Platte aufgelegt habe, sind die Leute wie wild losgesprungen.“

Schmerzende Füße

Dies führte nicht nur zu schmerzenden Füßen bei den Feiernden, sondern auch zu Beschädigungen der beleuchteten Fließen auf der Tanzfläche, die ab und an zu Bruch gingen. „Das war vielleicht eine Arbeit, die Fließen auszutauschen“, erinnert sich Noe Leogrande. Trotzdem freut er sich schon sehr auf die Feier „Checkpoint Power“.

Den „Electro-Slide“-Tanz wird es am Freitag auch wieder geben, sagt Jenkins. „Aber diese Bewegungen werde ich nicht mehr hinbringen“, sagt wiederum Jürgen Maisel und lacht.

„Checkpoint Power“ ist die zweite Party der Reihe, die Jenkins gestartet hat. Der Auftakt fand Mitte Februar mit dem Rapper Spice 1 statt. Bei jeder Veranstaltung gibt es den Liveauftritt eines internationalen Künstlers. Am Freitag in der Rosenau wird es Turbo B. sein, der Teil bei der legendären Eurodance-Formation Snap! war.

Weltruhm mit Snap!

Turbo B., mit bürgerlichem Namen Durron Maurice Butler, der vor zwei Wochen seinen 50. Geburtstag feierte, erlangte mit Snap! Weltruhm. Die bekanntesten Snap!-Hits wie „The Power“ oder „Rhythm is a Dancer“ wird der US-Amerikaner natürlich auch am Freitag in der Rosenau singen, wie Danny-Ray Jenkins ankündigt. Den Kontakt zu Turbo B. konnte Jenkins über seinen Freund Captain Hollywood herstellen, für den der Bayreuther in den 1990ern auch als Tänzer gearbeitet hat.

Schräge Frisuren, Schlauchkleider und enge Fahrradhosen wird es am Freitag wohl weniger geben. Das Discopublikum hat sich natürlich stark gewandelt. Aber auch Menschen, die nicht mit Schallplatten und Kassetten aufgewachsen sind, dürften zum originalen Sound der 1990er-Jahre breakdancen.

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