Erdkabel nehmen der Diskussion den ganz großen Druck
Martin Förster von der Bürgerinitiative in Goldkronach kritisierte zudem: "Das Braunkohlethema wird totgeschwiegen." Immer wieder betonen Vertreter aus Bundesministerien, Bundesnetzagentur und die Netzbetreiber, dass die großen Gleichstromleitungen quer durch Deutschland der Energiewende dienten und vor allem erneuerbarer Strom aus dem windreichen Norden ins energiehungrige Bayern transportiert werde.
Einer der Teilnehmer im Hotel Rheingold war der Emtmannsberger Bürgermeister Thomas Kreil, dem die Versorgungssicherheit wichtig ist. Wenn die mit Windstrom aus dem Norden gesichert werden könne, "dann ist das die beste Alternative", sagte er über die Gleichstromleitung. Kohlestrom müsse nach und nach aus dem Netz verschwinden. Und mit dem Vorrang für Erdkabel sei der ganz große Druck aus der Diskussion um die Leitung raus. Sein Speichersdorfer Kollege Manfred Porsch sieht es ähnlich.
Landwirtschaft sieht Erdkabel kritisch
"Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist durch die Erdkabel deutlich gesteigert", sagte Daniel Frieß, Verwaltungsdirektor am Landratsamt. Und: "Im Vergleich zu Amprion haben wir einen deutlich transparenteren Prozess." Bis vor kurzem war noch der Dortmunder Netzbetreiber für das zuständig, was jetzt Tennet macht. Und der Ärger darüber, dass Amprion zu Beginn seiner Planungen gleich mit Trassenvorschlägen kam, sitzt bei vielen Trassengegnern noch immer tief.
Der andauernde Protest der Trassengegner gegen vermeintliche "Monstermasten" hat zur Erdkabellösung geführt. "Aus landwirtschaftlicher Sicht ist das kein Vorteil", sagte Ernst Heidrich, Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bayreuth. Äcker müssen aufgegraben werden, am Ende bleibt ein maximal 15 Meter breiter Streifen, auf dem sich die Oberfläche um bis zu 1,5 Grad erwärmen kann. In trockenen Jahren könne das zu einer schlechteren Erne führen, befürchtete Heidrich.
Tennet will mit den Bürgern im Dialog bleiben
Diese planungsbegleitenden Foren bleiben uns erhalten", sagte Tennet-Sprecherin Ulrike Hörchens. Veranstaltungen wie im Hotel Rheingold soll es also künftig immer wieder geben. Dazu will Tennet sogenannte Bürgerinformationsmärkte veranstalten, um jedermann während der Planungszeit für die Südostlink-Gleichstromleitung zwischen Wolmirstedt (Sachsen-Anhalt) und Landshut auf dem Laufenden zu halten.
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