Namensschutz
Rechtlich könnte übrigens genau das zu Problemen führen, glaubt Parteienrechtler Martin Morlok. Schließlich genieße jede Partei einen Namensschutz, das Parteiengesetz (Paragraf 4) lasse da wenig Spielraum zu. «Wenn 100 Leute CDSU sagen, versteht die eine Hälfte CDU und die andere CSU», sagt Morlok. Damit bestehe eine große Verwechslungsgefahr. «Ich glaube nicht, dass das irgendein Richter anders sieht», sagt Morlok. Gleiches gelte zudem für die Ähnlichkeit des Logos mit denen der Unionsparteien.
Inhaltlich ist Kosmala dagegen weit von dem entfernt, was die Union vertritt. Ein Mindestlohn von 13 Euro, eine Mindestrente von 1100 Euro, die Abschaffung der Leiharbeit und eine Verdopplung der Kindertagesstätten und Ganztagsschulen - kein Wahlprogramm also für klassische Unions-Wähler.
Bundestagswahl
Welche Personen diese Positionen vertreten sollen, ist noch offen. Geradlinige und integere Persönlichkeiten sucht Kosmala - und bekennt sich als Fan von Richter Alexander Hold. Der wurde allerdings schon von den Freien Wählern nominiert - für das Amt des Bundespräsidenten.
Kosmala strebt mit seiner CDSU aber die Bundestagswahl 2017 an. Anfang nächsten Jahres soll ein Gründungsparteitag stattfinden, ab dann beginnt für ihn der Wahlkampf. Das Ziel: drei Direktmandate gewinnen. Denn die Fünf-Prozent-Hürde, das weiß Kosmala, ist für seine junge Partei nicht zu schaffen. «Wir brauchen ein paar Leute, mit denen man zu 180 Prozent eine Direktkandidatur gewinnen kann.» Dann könnte er der Union auch im Bundestag auf die Pelle rücken.
Kein Kommentar aus Berlin
Die übrigens möchte sich zu Kosmalas Plänen nicht äußern. Aus der CDU-Zentrale in Berlin gibt es keinen Kommentar, auch die CSU möchte kein Statement abgeben. Darauf Angesprochene lächeln aber auch nicht.