Die Opfer sind meist betagt und gutgläubig. Die Täter sind dreiste Abzocker, die es aufs Ersparte der alten Menschen abgesehen haben. In Bayreuth ist erneut eine alte Frau Opfer von Enkeltrick-Betrügern geworden. Die Beute: etliche tausend Euro.
Es geschah am späten Vormittag des vergangenen Freitags. In der Wohnung der Frau klingelte das Telefon, die 93-Jährige hob ab. Es meldete sich eine jüngere Frauenstimme und stellte sich als ihre Nichte vor. Die alte Dame bemerkte den Betrug nicht.
Die Frau erzählte der 93-Jährigen, dass sie ein Grundstück ersteigern wolle. Dafür würde ihr aber noch eine bestimmte Summe fehlen - ob die Tante nicht einspringen und sie unterstützen könnte?
Die Frau hat offenbar ein großes Herz. Ohne sich rück zu versichern ging sie zur Bank und hob das Geld von ihrem Konto ab.
Die Betrügerin hatte einen Komplizen: Sie selbst wollte das Geld nämlich nicht in Empfang nehmen – die Tante sollte es einen Bekannten geben.
Dazu gab sie der Geprellten die Anweisung, sich mit einem Mann in der Schellingstraße im Stadtteil Birken zu treffen. Die Frau übergab das Geld einem kleinen, kräftigen Mann etwa Mitte 40, der einer Hornbrille trug und mit einem blauen Anorak sowie einer Mütze oder Kappe bekleidet war. Nach diesem Mann sucht die Polizei jetzt, Hinweise werden unter der Telefonnummer 0921/506-0 entgegengenommen.
Auch im Landkreis Hof wurden ältere Damen von vermeintlichen Angehörigen angerufen und um einen größeren Geldbetrag gebeten. Hier reagierten die Frauen allerdings richtig und gingen nicht auf die betrügerische Masche ein.
Immer wieder werden Ältere zu Opfern solcher Betrüger. In einem Fall, der länger zurückliegt, wurden auf diese Art 90 000 Euro erbeutet. Nicht immer geben sich die Unbekannten als Familienangehörige aus: Im August 2016 stellte sich ein Mann am Telefon als Polizist vor. Er stahl von einer 86-Jährigen einen fünfstelligen Eurobetrag, nachdem er ihr vorgegaukelt hatte, dass ihr Geld aufgrund einer Sicherheitslücke bei der Bank dort nicht mehr sicher sei. Die Frau hob ihr Vermögen ab und gab es dem Mann später in ihrer Wohnung.
Die Oberfränkische Polizei warnt in diesem Zusammenhang vor dem weiteren Auftreten derartiger Betrüger:
