Endspurt: Die Kandidaten ziehen Bilanz

Von Peter Rauscher
Acht Kandidaten bewerben sich im Wahlkreis Bayreuth-Forchheim bei der Bundestagswahl um das Direktmandat. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Was interessiert die Bürger, wie war der Wahlkampf und was hat er gekostet: Unmittelbar vor der Bundestagswahl am 24. September hat der "Nordbayerische Kurier" die Direktkandidaten für den Wahlkreis Bayreuth-Forchheim nach ihrer Bilanz gefragt.

 
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Silke Launert (CSU): Für die Neu-Bayreutherin war es der erste Wahlkampf als Direktkandidatin. „Bis auf ein, zwei Ausnahmen haben die Menschen sehr positiv reagiert, viele Bürger in den Gemeinden, die ich erstmals besucht habe, haben sich gefreut, dass ich da war“, sagte Launert. Sie sei auf völlig unterschiedliche Themen angesprochen worden: Von Flüchtlingspolitik und Dieselskandal bis zum Zustand von Straßen und Kosten von Kanalsanierung. Was sie im Wahlkampf ausgegeben hat, konnte sie auf Anfrage nicht nennen.

Anette Kramme (SPD): Rente und Flüchtlinge spielten beim Wahlkampf der parlamentarischen Staatssekretärin die größte Rolle. Der SPD-Politikerin lagen inhaltlich die Themen Absicherung von Geringverdienern, Rentenniveau und Mütterrente besonders am Herzen. „Ich habe noch keinen Wahlkampf gehabt, in dem Hass und Ausländerfeindlichkeit eine so große Rolle gespielt haben“, so Kramme zum Kurier. Kramme gibt ihr Wahlkampfbudget mit rund 37 000 Euro an

Susanne Bauer (Bündnis 90/Die Grünen): Mit rund 8000 Euro Budget musste die Pegnitzerin im Wahlkampf auskommen. „Laut Statut dürfen wir große Spenden nicht von jedem annehmen“, sagt Bauer. „Der Wahlkampf war für mich wie eine Bewusstseinserweiterung, weil eine große Themenvielfalt angesprochen wurde.“ Soziales und Gerechtigkeit hätten eine wichtige Rolle gespielt. Die Menschen, mit denen sie redete, seien sehr interessiert und informiert gewesen.

Thomas Hacker (FDP): Eine Bilanz wollte der Ex-Landtagsfraktionschef am Donnerstag nicht ziehen, „wir kämpfen  bis  zur  letzten  Minute“. Der  Wahlkampf  werde  von vielen engagierten Mitgliedern und Freunden getragen, allen  voran durch die Jungen Liberalen und die Liberale Hochschulgruppe. Rund 4000 Euro seien für den Wahlkampf ausgegeben worden.

Tobias Peterka (AfD): Sehr positiv habe sich die Resonanz der Bürger entwickelt, berichtet der AfD-Direktkandidat. „Aus allen Schichten kommen tolle Gespräche zustande. Überzogen kritische Schreckbilder konnten oft behoben werden.“ Als sehr relevante Themen nannte er die Asylpolitik, den Euro und allgemein die Glaubwürdigkeit von Politikern. Als Wahlkampfausgaben nannte er „einige Tausend Euro“.

Thomas Mainusch (Freie Wähler): Bei seinen Gesprächen habe er festgestellt, dass vielen Bürgern gar nicht bewusst ist, dass auch die Freien Wähler zur Bundestagswahl antreten. „In Talkshows kamen wir ja nicht vor. Das machte uns natürlich schwer zu schaffen.“ Die Flüchtlingspolitik sei bei seinen Gesprächen kein Thema gewesen, Arbeitslosigkeit, Pflege und Soziales seien die Themen gewesen, die die Menschen bewegten. Rund 4000 Euro habe der Wahlkampf gekostet.

Sebastian Sommerer (Die Linke): Die Linke habe an Akzeptanz zugewonnen, das habe er gespürt, sagte Sommerer. Auf die DDR-Vergangenheit der Partei werde er nicht mehr angesprochen. Es habe viele sehr ernsthafte Diskussionen gegeben, vor allem über soziale Themen und die Studienfinanzierung. Über die Wahlkampfausgaben machte Sommerer keine Angaben, alles Material für Infostände und Plakate sei von der Bundespartei gezahlt worden.

Wolfgang Karl (Die Partei): Die Partei werde das beste Ergebnis seit Kriegsende erreichen, sagte Karl. Die Leute seien weniger irritiert als erwartet, dass auch andere Parteien antreten. „Ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen, dass sich Demokratie immer nur innerhalb der Partei abspielt.“ „Ich glaube nicht, dass wir mehr als 1000 Euro ausgegeben haben.

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