Einbruch bei den Zweitstimmen
Beachtlich findet Schneider die gestiegene Wahlbeteiligung. Waren es 2013 noch 70,8 Prozent der Wahlberechtigten, die zu den Wahlurnen gingen, entschlossen sich 2017 dazu 79,3 Prozent. „Die Menschen haben sich ganz bewusst entschieden, zur Wahl zu gehen“, stellte Schneider fest. „Wenn auch einige zu anderen Parteien gewechselt sind.“ So habe Emmi Zeulner in der Gemeinde Himmelkron zwar 55,9 Prozent der Erststimmen erhalten, bei den Zweitstimmen seien es jedoch gut zehn Prozent weniger für die CSU gewesen als 2013.
Was folgt aus der gelben Karte?
Was aus dem Wahlergebnis folgt, hält Schneider für „völlig ergebnisoffen“. Die Union sei noch nie so schlecht dagestanden, habe jedoch die Fähigkeit, sich selbst zu erneuern. Zur inhaltlichen Ausrichtung der CSU wünscht sich Schneider einen Parteitag oder eine Mitgliederbefragung. „Die Wähler haben uns die gelbe Karte gezeigt und wir müssen jetzt wieder mit ihnen ins Reine kommen.“
CSU will Vertrauen zurückgewinnen
Mit 11,59 Prozent der Erststimmen ist die Alternative für Deutschland (AfD) auch im Wahlkreis Kulmbach die drittstärkste Kraft geworden. Auf die Frage, wie das passieren konnte, hat auch Schramm noch keine Antwort. Von den Spitzenvertretern in Berlin bis runter zu den Ortsverbänden hätten sich alle demokratischen Parteien diese Frage zu stellen. „Hier geht es ja nicht nur um die CSU“, sagte der ehemalige CSU-Landtagsabgeordnete. „Wir werden uns weiterhin stark für unsere Region und die Menschen, die hier leben, engagieren und alles tun, damit wir in Zukunft das Vertrauen der Bevölkerung wieder verstärkt bekommen.“