Das Regierungslager reagierte verschnupft auf die Kandidatur. Außenhandels-Staatssekretär Matthias Fekl sagte dem Sender RMC: „Das ist der Kandidat all jener, die ein Interesse daran haben, die Linke zu sprengen.“ Die Sozialisten wollen ihren Kandidaten mit einer Vorwahl im Januar küren. Noch ist offen, ob der in Umfragen abgeschlagene Hollande erneut antritt. Unklar ist auch noch, wie Premierminister Manuel Valls sich verhält. Hollandes parteiinterner Gegner Arnaud Montebourg hat schon seinen Hut in den Ring geworfen.
Auch die bürgerliche Rechte setzt auf eine Vorwahl, die erste Runde findet bereits am kommenden Sonntag statt. Der Zeitpunkt von Macrons Bekanntmachung wurde daher auch als Versuch gewertet, diese Abstimmung zu beeinflussen und dem Favoriten Alain Juppé zu schaden. Dieser will sich mit einer gemäßigten Linie gegen Ex-Präsident Nicolas Sarkozy durchsetzen.
Es gilt derzeit als wahrscheinlich, dass der Kandidat der bürgerlichen Rechten bei der Präsidentschaftswahl in die Stichwahl am 7. Mai einzieht. Auch die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen hat laut Umfragen in Frankreich sehr gute Chancen, bei dem entscheidenden Duell der Präsidentschaftswahl anzutreten. Der erste Wahlgang ist am 23. April.
dpa