Eklat im Streit um Rückbau des AKW

Aus ungewöhnlicher Perspektive: Blick auf die beiden Kühltürme des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld. Foto: Daniel Karmann/dpa Foto: red

Unter Protest hat der Bund Naturschutz (BN) eine Erörterung zum Atommeiler Grafenrheinfeld verlassen. Zu dem Eklat am Mittwoch sei es gekommen, weil die Unterlagen des AKW-Betreibers PreussenElektra unvollständig seien, wie der BN-Referent für Energie und Klimaschutz, Herbert Barthel, sagte.

 
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Bei der Erörterung, die seit Dienstag läuft, ging es um Einwände gegen die Pläne des Betreibers, das bereits abgeschaltete AKW abzubauen.

PreussenElektra will das dem eigenen Sicherheitsbericht zufolge tun, bevor alle bestrahlten Brennelemente und sogenannte Sonderbrennstäbe - beschädigte oder anderweitig veränderte Brennstäbe - abtransportiert sind; das soll demnach „rückwirkungsfrei“ geschehen. Was genau das heißt, sei aber nicht ausreichend erklärt, argumentierte der BN.

Das bayerische Umweltministerium hingegen besteht darauf, dass alle für den Erörterungstermin erforderlichen Unterlagen ausgelegt worden seien. „Es ist unredlich, Ängste in der Bevölkerung vor dem geplanten Rückbau des Kernkraftwerks zu erzeugen“, sagte ein Sprecher. Der Rückbau des Meilers erfolge unter den gleichen strengen Sicherheitsvorgaben wie der Betrieb. Das behördlich kontrollierte Verfahren dafür stelle sicher, dass keine negativen Auswirkungen auf die Anlage und damit auf die Umwelt zu befürchten seien.

Einen Wiederholungstermin für die Erörterung, die mit anderen Teilnehmern vorerst weiterlief, gibt es nicht. Das Umweltministerium muss entscheiden, ob es den Antrag des Betreibers genehmigt oder nicht. Das will der BN abwarten und dann gegebenenfalls klagen.

dpa

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