Bürgermeister Uwe Raab verweist auf Urlaubs- und Kranlheitsgründe Einwohnermeldeamt Pegnitz nachmittags zu

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Es fehlt einfach an Personal: Das Einwohnermeldeamt in Pegnitz hat zurzeit nachmittags geschlossen – Bürgermeister Uwe Raab sieht das recht locker: Man arbeite an diesem Problem, sagt er. Foto: Ralf Münch Foto: red

Es gehört in jeder Stadt- oder Gemeindeverwaltung zu den Abteilungen mit dem stärksten Partieverkehr: das Einwohnermeldeamt. Das ist in Pegnitz, der größten Stadt im Landkreis Bayreuth, nicht anders. Doch hier ist im Moment Rathaus-Schmalhans der Küchenmeister - nachmittags geht hier gar nichts mehr, nachmittags hat das im Alten Rathaus beheimatete Amt geschlossen. Das müsste so nicht sein, so dessen ehemaliger Leiter im Gespräch mit unserer Zeitung.

 
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Die Schließung sei eine vorübergehende, sagt Bürgermeister Uwe Raab. Sie sei  krankheits- und urlaubsbedingt nötig. Und: "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, selbstverständlich wieder zu den normalen und gewohnten Öffnungszeiten zurückzukehren."  Nun, nach Kurier-Informationen wird dieser Zustand wohl noch länger andauern. Ist doch der Nachfolger von Horst Imhof, der das Amt über viele Jahre hinweg unter seinen Fittichen hatte, längerfristig krankgeschrieben. 

Bürogehilfin schmeißt den "Laden"

Die Folge: Eine ausgebildete Bürogehilfin und zwei Halbtagskräfte müssen all das stemmen, was hier so Tag für Tag anfällt. "Das kann nicht funktionieren", sagt dazu Imhof auf Kurier-Anfrage. Er weiß, wovon er spricht, will sich aber nicht im Detail zum Geschehen äußern. Wozu er nach wie vor steht, ist seine grundsätzliche Kritik an der Art und Weise, wie seine Nachfolge vorbereitet wurde.Zwei Jahre habe Bürgermeister Raab Zeit gehabt, sich darum zu kümmern, sagte Imhof bereits vor einigen Wochen in einem Hintergrundgespräch vor seinem Auscheiden aus städtischen Diensten nach knapp 50 Jahren. Doch letztlich habe sich niemand darum gekümmert.

Vorgänger wundert sich

Jene Kraft, die jetzt im Amt ganztägig "seinen" Job macht, habe ihm Altbürgermeister Manfred Thümmler zur Verfügung gestellt. Doch Abteilungsleiter Herbert Lauterbach habe damals schon erklärt, dies sei keine Dauerlösung. Und so absolvierte sie nie die nötigen Lehrgänge, um dieser Aufgabe in vollem Umfang gerecht zu werden, so Imhof. Konkreter will er sich auch jetzt nicht äußern. Nur so viel: "So kann das längerfristig nicht funktionieren."

Und dann ist da noch die Sache mit den Rentenanträgen, die Imhof über Jahre hinweg betreut und dabei vielen Pegnitzern aus der Patsche geholfen hat. Läuft das weiter? Dazu Bürgermeister Raab:  "Die Bearbeitung von Rentenanträgen ist keine primäre Aufgabe eines Einwohneramtes. Wenn das von einem Mitarbeiter, der durchaus auf diesem Gebiet profunde Kenntnisse aufzuweisen hatte, angeboten wurde, war das ein freiwilliges Angebot der Kommune, nicht aber eines das zwangsläufig fortgeführt werden müsste.

Thema Renten

So ist es sogar ausgeschlossen, dass eine Kommune eine Rentenberatung vornimmt, da sie dadurch in eine Haftungslage geraten kann." Eine Unterstützung bei der Ausfüllung eines Rentenantrages sei jedoch nicht ausgeschlossen. Aus heutiger Sicht sei es aber eher so, "dass die Pflicht vor der Kür steht und die Arbeiten organisiert werden müssen, die zwingend zu erledigen sind".

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