Die Therme Obernsees wird in diesem Jahr voraussichtlich von 10.000 Gästen mehr besucht werden als im Vorjahr. Damit rechnet der Zweckverband Therme Obernsees. Demnach werden bis Ende des Jahres 270.000 Besucher erwartet. Die Besucherzahlen steigen damit das dritte Jahr in Folge an. Dennoch sollen die Eintrittspreise für Bad und Sauna zum 1. Januar 2015 erhöht werden.
Die wirtschaftlich schwersten Jahre scheinen hinter der Therme Obernsees zu liegen. Nachdem im Jahr 2012 nur 237.892 Gäste das Bad besuchten, wurde mit viel Geld an der Attraktivität des Bades gebastelt. Offenbar mit Erfolg: Vergangenes Jahr kamen bereits 260.000 Gäste. Ende dieses Jahres sollen es nochmals 10.000 mehr sein.
Dabei schien es noch zu Beginn des Jahres ganz anders zu laufen. In der ersten Jahreshälfte wurden noch 6000 Gäste weniger als im Vorjahreszeitraum gezählt. Ein Grund soll das gute Wetter im Frühling gewesen sein, das die Badewilligen eher ins Freibad als in die Therme zog. Besonders deutlich wurde das in den Pfingstferien. Während in den verregneten Pfingstferien 2013 noch 20.200 Menschen die Therme besuchten, waren es in diesem Jahr nur 8700. Alleine diese beiden Ferienwochen bescherten dem Bad einen Umsatzrückgang von mehr als 100.000 Euro.
Ganz anders dann der August, der kühl und nass ausfiel. Er führte dazu, dass bis Ende des Sommers unter dem Strich 8000 Gäste mehr gezählt wurden, als im Vorjahr. Auch der Bau zweier neuer, im August fertiggestellter Rutschen, soll sich bereits bemerkbar machen. 600.000 Euro wurden dafür in diesem Jahr investiert.
Zum Zugpferd für die Therme entwickelt sich mehr und mehr die Saunalandschaft. Wenn Ende des Jahres 270.000 Menschen die Therme besucht haben, dann haben das vermutlich mehr als 90.000 von ihnen wegen der Sauna getan. Das Konzept des Zweckverbandes scheint damit aufzugehen. Die Saunalandschaft wurde im vergangenen Jahr für 1,6 Millionen Euro ausgebaut.
Aber nicht nur die Besucherzahlen steigen, sondern auch die Betriebskosten. Um rund 400.000 Euro seit dem Jahr 2009. Weil die Therme mittlerweile 16 Jahre alt ist, fallen immer mehr Reparaturen an. Zudem steigen die Energiekosten.
Zum Jahreswechsel sollen deshalb erstmals seit vier Jahren auch die Eintrittspreise wieder angehoben werden. Für erwachsene Badegäste um einen Euro, für Besucher der Sauna um 1,50 Euro. 50 Cent davon werden fällig, weil für Saunabäder künftig nicht mehr der geringere Umsatzsteuersatz von sieben Prozent gilt, sondern 19 Prozent fällig werden.
Ende des Jahres soll das Defizit der Therme noch rund 300.000 Euro betragen und auch in den nächsten Jahren auf diesem Niveau bleiben. Auch, weil im nächsten Jahr keine Investitionen geplant sind. Die Pläne, im Schwimmbad eine Kindererlebniswelt zu bauen, stehen weiter hinten an. Weil das benachbarte Feriendorf noch nicht realisiert ist. Zum Vergleich: Im Jahr 2012 mussten die Gemeinden und der Landkreis, die das Bad finanzieren, noch ein Defizit von 635.000 Euro verkraften.
