Birgit Schlöger auf einem der stationseigenen Roller.
Höhn, 32, gelernte Kinderkrankenschwester aus Heinersreuth, ist seit 2008 auf Station 7. Ein paar Nachtschichten im Monat gehören dazu, erzählt sie: „Das ist einfach der Job.“ Es gibt Nächte, in denen kaum etwas passiert. Aber die sind die Ausnahme. „Meistens haben wir bis morgens alle Hände voll zu tun“, sagt Höhn. Die Patienten müssen überwacht, Medikamente verteilt, Vorräte kontrolliert werden.
Höhns letzte Schicht hat damit geendet, dass sie und ihre Kollegin Birgit Schlöger im Morgengrauen einen greisen Patienten wiederbeleben musste, der auf dem Klo kollabiert war. „So etwas passiert auf unserer Station aber nur sehr selten“, sagt Schlöger. „Reanimationen haben wir vielleicht fünf- bis zehnmal im Jahr.“
Als sie den Mann am Abend besuchen, kann er sich an den Kollaps gar nicht mehr erinnern.
„Vorher graut es einen immer“
Birgit Schlöger, 51, aus Kulmbach, arbeitet seit 1986 in der Orthopädie am Klinikum Bayreuth. „Für einen Pfleger gehören Nachtschichten natürlich dazu“, sagt sie. „Aber vorher graut es einen immer. Auch nach 30 Jahren im Job.“ Hinzu kommt die körperliche Belastung: Die Ruhephasen nach einer Nachtschicht sind kürzer, man schläft schlechter. „Nach dem vierten Tag in Folge kriecht man“, sagt Schlöger.
Die Pflegerinnen erneuern den Verband am Fuß eines Patienten.
Aber weder Schlöger noch Höhn lassen sich die Anspannung anmerken. Sie arbeiten konzentriert, lassen sich nicht aus der Ruhe bringen und haben für jeden Patienten ein nettes Wort übrig, sei es eine ältere Dame, die sich auf ihre Entlassung freut, oder ein frustrierter junger Mann, der noch wochenlang wird bleiben müssen.
Es dauert lange, bis dann doch Ruhe einkehrt auf Station 7a und 7b im Krankenhaus Hohe Warte. Gegen 2 Uhr, sagt Birgit Schlöger, wird sie sich wohl doch eine Tasse Kaffee machen.
Eine, mehr nicht. So viel Klischee darf sein.