Oase der Ruhe, weg vom Jahrmarkt und ohne Baumaufstellen und Unterhaltungsmusik Eine ganz besondere Kirchweih

Von Klaus Trenz

Die Pegnitzer Bartholomäuskirchweih, die stets am Marktsonntag im August stattfindet, hat so etwas Besonderes an sich. Nicht nur weil sie etwas abseits vom Jahrmarkt und von der ASV-Kirchweih eine Oase der Ruhe ist. Eine Kirchweih, an der man zusammenkommt, sich gut bewirten lässt und sich unterhält. Vor zehn Jahren hat Dekan Gerhard Schoenauer mit dem Kirchenvorstand die Kirchweih in der jetzigen Form aus der Taufe gehoben, die gleichzeitig auch Gemeindefest ist.

 
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Dass es bei der evangelischen Kirchweih ruhig zugeht, ist bewusst so gemacht. Keine Musik stört die Unterhaltung unter den Kirchweihgästen, es gibt kein Kirchweihbaumaufstellen und kein Getöse einer Kirchweihjugend. Das wäre auch rund um die Bartholomäuskirche fehl am Platz, wo gestern rund 50 Sitzgarnituren aufgestellt waren, um die Gäste aufzunehmen. Die bleiben nach dem Gottesdienst und lassen sich ein Mittagessen schmecken. Auch das Gemeindehaus war um die Mittagszeit herum, gut frequentiert. „Der Gottesdienst“, so Schoenauer „war so gut besucht, wie selten.“

Acht Kloßtöpfe sind es

Rund 50 Gemeindemitglieder sind nötig, um die Kirchweih zu stemmen. Für den Aufbau, für die Bewirtung und für den Abbau. Und nicht zuletzt, um die rund 400 Essen, die gestern serviert wurden, zuzubereiten. Im Café Bartl neben der Kirche waren Frauen schon früh damit beschäftigt die Klöße zu formen. Acht Kloßtöpfe hat Schoenauer gezählt. Zur Mittagszeit ist dann Hochbetrieb. In der kleinen Küche des Gemeindehauses wuseln teils bis zu neun Frauen, damit die Essensbestellungen schnell an den Mann und die Frau gebracht werden: Schweinebraten vom Metzger und Krenfleisch aus der Küche des Brigittenheims zum kleinen Preis. Nachmittags kommen die Leute wieder. Dann gibt es das legendäre Spritzgebäck von Renate Kaufenstein, auch schon seit vielen Jahren. Bis zu 300 Brandteigstücke – „das kann nicht jeder“, sagt sie, wandern ins heiße Fett und danach auf die Teller der Gäste.

Lutherfiguren und Biergläser

Ein paar Meter weiter hat sich Christa Kopp aus Hainbronn eine ruhige Beschäftigung ausgesucht, verkauft Lutherfiguren aus Metall, Biergläser passend zum Lutherbier und schenkt Luthersprüche auf kleinen Faltblättchen her. Die Hainbronner Gemeindemitglieder sind vor zehn Jahren den Pegnitzern zur Seite gesprungen. „Seitdem machen wir das“, sagt die 59-Jährige. So wie ihr Mann von den „Gmaahaushockern“ aus Hainbronn. Alfons Kopp ist zusammen mit Rudolf Senger und Fritz Suttner dafür zuständig, das niemand dursten muss. Natürlich hat man Luther-Bier im Ausschank. Was sonst.

Schoenauer hat wieder zwei Kirchturmbesteigungen anzubieten. Da geht es nicht nur um die Geschichte des Turms und der Glocken, sondern um Geschichten rund um den Turm und um ein paar Anekdoten. Der Bastelkreis ist ebenfalls mit von der Partie und trägt seinen Teil für den Erlös des Fests bei. Dieser, so erklärt Schoenauer, kommt immer dort zum Einsatz, wo es gerade nötig ist. In diesem Jahr für den Erhalt der Kirche.

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