Ein Boxer spielt den Boxer
Für die Rolle Trollmanns hat sie Lukas Stühle gewonnen, für sie ein Glücksfall schon deswegen, weil Stühle selber boxt. 27 Jahre ist er alt, seit einigen Jahren steigt er in den Ring, auch Kämpfe hat er schon bestritten. „Es ist für mich ein Stück, das mir persönlich viel bedeutet“, sagt er. „Ich wollte es unbedingt spielen, auch weil das Thema immer unter den Tisch gekehrt wird.“
Als Sportler weiß er, wie er sich bewegen soll, auch seinen Mitspielern auf der Bühne konnte er Tipps geben: darüber, wie man sich beim Kämpfen bewegt, wie man schlägt, sich deckt. Auch die Anspannung vor einem Fight kennt er. Dem Menschen Trollmann aber musste er sich auch erstmal nähern. „Ich hab mich eingelesen, auch eine Biographie habe ich gelesen“, sagt Stühle. Was ihm imponiert: „Dass er immer gesagt hat, was er dachte, dass er, als die Sache unter dem Regime der Nazis ernst wurde, zu einem Kampf mit Mehl bestäubt und mit goldener Perücke in den Ring stieg.“
Auch diese Persiflage auf den arischen Herrenmenschen gehört zu Trollmanns Geschichte. „Er war eine mutige Persönlichkeit“, sagt Stühle, „ich hoffe, dass auch viele Schüler dieses Stück sehen.“
INFO: Felix Mitterer, „Der Boxer“, Regie Birgit Franz, Premiere an der Studiobühne am Freitag, 27. Oktober, um 20 Uhr, nächste Termine 4., 5., und 7. November. Außerdem an der Studiobühne: am Samstag., 28. Oktober, „Tarte d’Ort – Bayreuth. Ein improvisierter Krimi“, Gastspiel vom „Ensemble Ernst vom Leben“, 20 Uhr; am Sonntag, 29. Oktober, Lesung „Goethe und Jean Paul – zwei Gegensätze“, 17 Uhr.