Und auch wenn Kellner von BMW spricht, weiß er, wovon er redet. Der gelernte Kfz-Mechaniker, -Meister und Diplom-Ingenieur (FH) war als Nachfolger seines Vaters von 1969 bis 1984 BMW-Vertrags-Händler, außerdem von 1969 bis 1972 Audi-Vertrags-Händler und von 1972 bis 1984 Ford-Vertrags-Händler. Seit 1985 war er freiberuflich tätig als Berater, Coach und Trainer für das Tankstellen- und Kfz-Gewerbe tätig. Überdies hat er bis heute die seit 1949 in der Familie betriebene Tankstelle „tanken und mehr“ in Fichtelberg.
„Das Hohe Fichtelgebirge wird das wirtschaftlich notleidendste Gebiet in ganz Bayern“, schreibt Kellner an Seehofer & Co.: „Der größte Arbeitgeber in Bayreuth, die Firma BAT, entlässt demnächst ca. 1000 MitarbeiterInnen, die Höhenklinik in Bischofsgrün mit ca. 170 MitarbeiterInnen soll ebenfalls geschlossen werden. Die Wirtschaftskraft von Nordostoberfranken ist jetzt schon schlecht und wird sich noch weiter verschlechtern. Es fehlen Betriebe und Arbeitsplätze, wohin man schaut.“ Die BMW-Pläne böten nun eine einmalige Chance: „Ich bitte Sie alle um den Einsatz Ihrer politischen Kraft und Ihrer ganzen politischen Macht, damit dieses Werk im Landkreis Bayreuth, Wunsiedel oder in Marktredwitz gebaut wird“, schreibt Kellner, „damit würde endlich auch ein Stück Landesentwicklungsplan für uns Wirklichkeit werden, ein Plan, den es schon seit einigen Jahrzehnten gibt, der dazu beitragen soll, gleiche wirtschaftliche Verhältnisse in ganz Bayern zu schaffen“, so Kellner.
Vor 15 Jahren hatte sich die Region schon einmal Hoffnung auf ein neues BMW-Werk gemacht. Mitbewerber war auch die Stadt Hof. Doch die Wahl fiel schließlich auf Leipzig, wo das Werk 2005 eröffnet wurde. Gut 5000 Beschäftigte produzieren hier aktuell vor allem 1er und 2er Modelle sowie E-Varianten. Leipzig wird auch als möglicher Standort für das E-Mini-Werk genannt.