Ein Bogen Papier im DIN A2-Format liegt bereit. Gedankenverloren setzt Römpp seinen schwarzen Folienstift an. Geraden, Schwünge, Spiralen. Zwischendrin verweilt die feine Mine kurz an einem Punkt. Der Künstler überlegt, wie seine nächsten Striche verlaufen müssen, damit eine Figur entstehen kann. „Das Bild entwickelt sich erst während des Zeichnens. Was rauskommt, ist immer eine Überraschung“, sagt der 68-Jährige. Am Ende haben alle Figuren diesen melancholischen Blick. „Er läuft in die Ferne, ins Unendliche“, sagt Römpp. Ihn fasziniert die römische und griechische Antike. „Ich male immer diese typisch langen, geraden Nasen“, sagt er. Er gibt ihnen Namen wie der Briefleser, der sterbende Gallier, der Pharisäer. „Mich interessiert nur der Mensch.“ Immer im Profil. „Der Kopf muss mächtig sein.“