Ein Glaskasten fürs Rathaus

Von Ulrike Sommerer
Das Rathaus von Bad Berneck, wie es derzeit noch aussieht. Foto: Ulrike Sommerer Foto: red

Das Rathaus der Stadt Bad Berneck wird energetisch saniert und wird barrierefrei. Dafür bekommt die Stadt Geld aus dem Kommunalen Investitionsprogramm. Jetzt stellten sich die Stadträte nur die Frage, ob man dafür die Schönheit opfern will.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Vornweg: Natürlich wollen alle Stadträte, dass das Rathaus saniert wird. Dabei bleibt es also auch. Das große Aber ist: Wohin mit diesem Aufzug? Und braucht man vielleicht gar keinen? Eine gute Stunde lang diskutierten sie darüber, bis zu welchem Stock ein Behinderter im Rathaus kommen muss („notfalls kann doch der Bürgermeister auch mal ins Erdgeschoss kommen“), ob er dafür Aufzüge braucht, oder ob es nicht vielleicht ein Treppenlifter auch täte, ob er sich diskriminiert fühlen könnte, wenn er den Hintereingang benutzen müsste und welchen Schönheitsanforderungen so ein Aufzug denn stand halten müsse. Geplant war ursprünglich, einen gläsernen Aufzug an einer Seite des Gebäudes anzubringen, auf der Straßenseite. Da hatte der Denkmalschutz etwas dagegen. Ein seitlicher Aufzug störe die Symmetrie des klassizistischen Gebäudes.

Architekt Berthold Just schlug daraufhin einen Aufzug vor, der mittig vor dem Gebäude sitzt. Das fanden die Stadträte nicht so hübsch – stimmten letztendlich aber doch mehrheitlich dafür.

Was keiner Diskussion bedurfte war die Frage nach der Heizung. Die Räte entschieden sich für eine gastbetriebene Luft-Wasser-Wärmepumpe, das entsprechende Gerät soll im Hinterhof untergebracht werden. Kosten: 58.300 Euro.

Bilder