Paul Hanf vom WSV Warmensteinach startet in Lahti, Trondheim und Oslo Paul Hanf: Ein Fichtelgebirgler im Weltcup

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Auf der Schanze in Warmensteinach begann Paul Hanf – hier ein Archivbild aus dem Jahr 2010 – seine Karriere als Kombinierer. Nun misst sich der 19-Jährige im Weltcup mit den internationalen Topathleten. Foto: Kolb/Archiv Foto: red

Fichtelgebirgler im Weltcup hatten in den vergangenen Jahren Seltenheitswert: Nun hat ein junger Warmensteinacher den Sprung geschafft. Der 19-jährige Paul Hanf misst sich am Wochenende im finnischen Lahti und anschließend in den norwegischen Traditionsstandorten Trondheim und Oslo mit den weltbesten Kombinierern.

 
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Die bisherigen Höhepunkte in Hanfs Karriere waren eng verbunden mit dem kasachischen Almaty: Dort startete er 2013 in Abwesenheit von vielen Topathleten zum bisher einzigen Mal im Weltcup, dort holte er vor einigen Wochen Silber mit dem deutschen Team bei der Junioren-Weltmeisterschaft.

„Ich hätte nichts dagegen, wenn ich jetzt auch in Skandinavien einige sportliche Duftmarken setzten könnte“, sagt Paul Hanf. Der 19-Jährige sieht im Aufrücken in den Weltcup die Belohnung für seine starke Saison. Bei der Junioren-WM holte er Top-Ten-Plätze und in der zweiten Liga der Kombinierer, dem Kontinentalcup, liegt er in der Gesamtwertung als bester Deutscher auf Rang zehn.

Zuletzt bestätigte er diesen Platz beim Wettkampf in Kuusamo (Finnland) – auch wenn er mit der Schanze einige Probleme hatte. Bei den beiden Individual-Gundersen-Konkurrenzen (ein Sprung, 10 km Langlauf) wurde der Kombinierer vom WSV Warmensteinach Zehnter und 15.

Hoffen auf Weltcup-Punkte

Und nun wird er am Freitag mit den Topstars der Szene um Olympiasieger Eric Frenzel und Weltmeister Johannes Rydzek in Lahti im Weltcup um die Plätze kämpfen. Nervosität kennt Hanf dabei nicht: „Ich fahre mit einem guten Gefühl nach Finnland und freue mich einfach wahnsinnig auf den Wettkampf.“

Und der 19-Jährige rechnet sich sogar etwas aus. Über eine Wunschplatzierung spricht er zwar nicht, aber in den Trainingseinheiten mit dem deutschen Kader sei er „vom Niveau her nicht so weit von den Topathleten weg“ gewesen. „Vielleicht kann ich ja meine ersten Weltcuppunkte sammeln.“ Dazu müsste Hanf mindestens auf dem 30. Rang landen.

Lob vom sportlichen Leiter

Eine Platzierung, die ihm der sportliche Leiter der deutschen Kombinierer durchaus zutraut: „Wenn er einen Top-Wettkampf zeigt, ist das drin“, sagt der Wunsiedler Horst Hüttel. „Das wäre riesig für Paul. Aber im Endeffekt sind Platzierungen egal. Paul soll die Starts nutzen, um Erfahrungen zu sammeln. Er ist für uns eine Investition in die Zukunft.“

Und die hat auch Hanf selbst im Blick. Er sieht durch die Starts im Weltcup die Chance, sich nachhaltig beim Bundestrainer ins Gedächtnis zu bringen. „Wenn ich mich gut präsentiere, könnten auch meine Chancen steigen, dass ich nächste Saison vielleicht von Beginn an zum A-Kader gehöre. Das ist mein Ziel.“

Dann wären für den Warmensteinacher Starts wie in Oslo am Holmenkollen völlig normal. Doch vor seinem Debüt im Mekka des nordischen Skisports am 14. März schwingt schon eine Portion Respekt mit: „Ich bin da noch nie gewesen und am Holmenkollen sind ja immer sehr viele Zuschauer. Das wird aufregend.“

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