Weniger Rohstoffe
Dank der neuen Komponente lassen sich dünnere, filigranere Bauteile herstellen, neue Formen sind möglich. Carbonbeton braucht weniger Rohstoffe, weniger Wasser und vor allem weniger Sand, der weltweit zum knappen Gut wird.
Carbonfasern werden aus kohlenstoffhaltigen Materialien hergestellt. Carbon ist sehr leicht und kommt im Fahrzeugbau, der Raumfahrt oder auch in Fahrradrahmen vor.
Ein wichtiges Anwendungsgebiet für Carbonfasern könnten baufällige Brücken sein, von denen es in Deutschland und auch weltweit zahlreiche gibt. Bei der Sanierung von zwei riesigen Zuckersilos im niedersächsischen Uelzen kam die Technik bereits zur Anwendung. Während herkömmlicher Stahlbeton eine Lebensdauer von 40 bis 50 Jahren hat, könnte Carbonbeton nach Angaben der Ingenieure wesentlich länger halten. 200 Jahre seien keine Illusion, sagt Professor Curbach. "Aber zugegeben, ich selbst werde das nicht mehr beurteilen können."
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wertet die Auszeichnung als "Ausweis für die große Bedeutung von Grundlagenforschung". Curbach und sein Team hätten ihren Werkstoff von den Grundlagen hin zur großflächigen Anwendung innerhalb der Baubranche geführt, teilte die DFG als langjähriger Förderer Curbachs mit.
Info:
V.Fraas Solutions in Textile besteht seit dem Jahr 2008 und firmiert seit Februar 2012 als eingetragene Tochtergesellschaft V. Fraas Solutions in Textile GmbH mit Sitz in Wüstenselbitz bei Helmbrechts im Kreis Hof. In dem Unternehmen entstehen "innovative und kundenindividuelle textile Lösungen für den technischen Einsatz", heißt es auf der Homepage. Die Produktion mit zurzeit 15 Mitarbeitern befindet sich in Hof. Außer den Carbonfasern für die Anwendung auf dem Bau fertigt das Unternehmen auch ein patentiertes nahtloses Ladungssicherungsnetz, das besonders leicht und gleichzeitig sehr belastbar ist.