EHC will mit Heimsieg zum Heimvorteil

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Jubelnde Bayreuther, niedergeschlagene Frankfurter: Beim letzten Duell besiegten die Tigers die Löwen mit 7:1. Hier bejubelt Ivan Kolozvary (vorne) den Treffer zum 6:0. Foto: Peter Kolb Foto: red

Ein Ziel erreicht, das nächste vor Augen: Nach der Qualifikation für die Pre-Playoffs will sich der EHC Bayreuth nun den Heimvorteil in dieser Runde sichern. „Wir geben weiter Vollgas“, verspricht Tigers-Trainer Sergej Waßmiller vor den beiden letzten Hauptrundenpartien des DEL2-Aufsteigers gegen den EC Bad Nauheim (Freitag, 19.30 Uhr) und zwei Tage später (18.30 Uhr) bei den Frankfurter Löwen.

 
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„Was wir bisher erreicht haben, ist der absolute Wahnsinn“, sagt Waßmiller. „Zusammen mit dem überraschenden DEL2-Aufstieg in der Vorsaison ist der vorzeitige Klassenerhalt der größte Erfolg der Vereinsgeschichte.“

In Bestbesetzung

Aber satt sind die Tigers deshalb noch lange nicht: So wird Waßmiller am Freitag gegen Bad Nauheim keinen Spieler schonen und schickt bis auf den langzeitverletzten Michael Kuhn den kompletten Kader ins Rennen. „Einige sind angeschlagen, aber die beißen auf die Zähne“, sagt der Trainer. „Am liebsten wäre uns, wenn am Freitag schon das Heimrecht sicher ist.“

Dazu ist aber ein Heimsieg nötig und dieser wäre gleichbedeutend mit dem nächsten Rückschlag für den EC Bad Nauheim, der aktuell zwei Punkte hinter den zehntplatzierten SC Riessersee liegt. Bei einer Niederlage in Bayreuth müssten die Hessen ihre Hoffnung auf die Pre-Playoffs entweder schon begraben oder es besteht nur noch eine Minimalchance, die Playdowns zu vermeiden.

Durchwachsene Saison

Die Nauheimer stehen also mit dem Rücken zur Wand – und ihr Selbstvertrauen ist wohl nicht das beste. Von den vergangenen fünf Spielen gewannen sie nur zwei.

Das spiegelt auch die wechselhafte Saison der Nauheimer wider. Der Hauptrunden-Sechste der Vorsaison brachte keine Konstanz in seine Leistungen, obwohl der Kader nominell stärker besetzt ist als der der vergangenen Spielzeit. So entwickelte sich der DEL-erfahrene Radek Krestan mit bisher 18 Treffern und 28 Vorlagen gleich zum besten Torschützen und Topscorer. Auch der nachverpflichtete Charlie Sarault weist mit 22 Scorerpunkten in 16 Spielen eine gute Bilanz auf.

Für individuelle Klasse stehen zudem Nick Dineen (15/22) und Andreas Pauli (15/19) sowie die Verteidiger Joel Johansson (9/17) und Ales Kranjc (7/14).

„Nauheim hat eine gute Mannschaft mit technisch starken Spielern, die sehr kompakt steht und im Powerplay sehr gefährlich ist“, sagt Waßmiller. „Aber wir haben eine offene Rechnung, die wir noch begleichen wollen.“ Bei der zurückliegenden Partie in Bad Nauheim besiegelte ein Treffer 45 Sekunden vor der Schlusssirene eine unglückliche 1:2-Niederlage der Bayreuther.

Beste Offensive der Liga

An das bislang letzte Duell gegen die Tigers denken sicherlich auch die Frankfurter Löwen zurück. Und es ist eine schmerzliche Erinnerung. Mit 1:7 ging der Hauptrunden-Vizemeister in Bayreuth unter. Es war eines der besten Spiele der Tigers, in dem fast alles klappte.

Waßmiller weiß, dass so ein Ergebnis wohl kaum zu wiederholen ist. Schließlich ist Frankfurt für ihn neben Bietigheim Topkandidat auf den Titel: „Die Löwen haben vier qualitativ sehr, sehr stark besetzte Reihen.“

Die zudem noch extrem torhungrig sind: Mit 198 Treffern stellen die Frankfurter die beste Offensive der Liga. Matthew Pistilli (32/30), C.J. Stretch (24/34) und Patrick Jarrett (15/35) – jeder dieses Trios hat schon mindestens 50 Punkte gesammelt und gehört damit zu den Topstürmern der DEL2.

Auch Nils Liesegang (11/37) und Ex-Nationalspieler Richard Mueller (27/15) erzielen durchschnittlich einen Scorerpunkt pro Partie. Zudem haben gleich vier Verteidiger mehr als 25 Punkte auf dem persönlichen Konto. Der EHC Bayreuth muss also eine außerordentliche Defensivleistung bringen, um aus Frankfurt etwas Zählbares mitzunehmen.

Kein Lieblingsgegner

Am Dienstag starten dann bereits die Pre-Playoffs (Best of 3), einen Lieblingsgegner hat Waßmiller nicht: „Wir haben gegen alle möglichen Gegner schon gewonnen, aber auch verloren. Egal wer es wird, die Chancen stehen 50:50. Deswegen ist der Heimvorteil ein wichtiger Faktor.“

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