Das Schlussdrittel startete beim Stand von 4:4, die Teams begegneten sich auf Augenhöhe. Die erste Riesenchance auf den Führungstreffer hatten die Tigers: Aus kurzer Distanz scheiterte Marcus Marsall (43.) am Trappers-Torwart.
Playoff-Spiele des EHC Bayreuth sind in dieser Oberliga-Saison nichts für schwache Nerven. Im ersten Finale bei den Tilburg Trappers führten die Tigers mit drei Treffern, lagen dann zurück, glichen wieder aus, um letztlich doch mit 4:6 (3:1, 1:3, 0:2) den Kürzeren zu ziehen. Damit gingen die Niederländer in der Best-of-5-Serie verdient mit 1:0 in Führung.
Das Schlussdrittel startete beim Stand von 4:4, die Teams begegneten sich auf Augenhöhe. Die erste Riesenchance auf den Führungstreffer hatten die Tigers: Aus kurzer Distanz scheiterte Marcus Marsall (43.) am Trappers-Torwart.
Doch nach und nach wurden die Bayreuther immer weiter in die Defensive gedrängt. Tilburg hatte zwar oft keine spielerischen Ideen, entwickelte bei den Angriffen aber eine enorme Wucht. Der hielten die Gäste nur bis zur 54. Minute Stand: Bjorn Willemse traf im Nachsetzen. Kyle Just machte mit dem 6:4 (58.) in Überzahl alles klar.
Den Heimsieg hatten sich die Hausherren auch mit einer bärenstarken Leistung im Mittelabschnitt verdient. Angetrieben von ihren frenetischen Fans drängten die Trappers beim Stand von 1:3 auf eine Resultatsverbesserung – zunächst allerdings nicht sonderlich zielgerichtet.
Die Gäste hielten sich dank starker Defensivarbeit schadlos, obwohl sie mehrmals in Unterzahl agieren mussten. Doch als zum dritten Mal ein Bayreuther in diesem Spielabschnitt auf die Strafbank musste, leitete ausgerechnet der Treffer des ehemaligen Bayreuther Try-out-Spielers Kyle DeCoste die Aufholjagd ein.
Nach dem 2:3 in der 33. Minute wurde der Druck der Trappers zu groß für die Tigers. Innerhalb von drei Minuten drehten die Hausherren das Spiel zum 4:3. Überraschend schlugen die Bayreuther aber noch in diesem Drittel zurück. Bei einem ihrer wenigen Entlastungsangriffe brachte Sebastian Busch (37.) den Puck zum 4:4 im Tor unter.
Vor allem im ersten Abschnitt hatten die Tigers gezeigt, wie sich die Trappers in die Schranken weisen lassen. Die Gäste spielten sehr effizient und bestraften gnadenlos die Tilburger Fehler. Und die ersten beiden waren aus Sicht des Heimteams richtig dumm. Erst stoppte Giovanni Vogelaar einen Bayreuther durch Beinstellen, die Scheibe blieb in EHC-Besitz. Dann das nächste Beinstellen, diesmal von Willemse.
Beide Trappers-Spieler mussten auf die Strafbank – und die Tigers schlugen zu. Der schön frei gespielte Dennis Thielsch (7.) und Andreas Geigenmüller (8.) mit einem harten Distanzschuss brachten die Gäste 2:0 in Front. Da die Bayreuther weiter die entscheidenden Zweikämpfe gewannen und dem Gegner vor allem durch schnelles, direktes Passspiel Probleme bereiteten, konnten sie nochmals erhöhen. Diesmal fälschte Fedor Kolupaylo einen Schuss ab – 3:0 (16.).
Zudem stand der EHC in der Abwehr sehr gut und ging clever mit dem offensiven Forechecking der Tilburger um. Auch Torwart Julian Bädermann machte einen guten Job. Allerdings musste er kurz vor Drittelende den Puck zum 1:3 (19.) passieren lassen – und dann drehten die Hausherren nach dem Seitenwechsel auf.
Am Sonntag (18 Uhr) steigt das zweite Finalspiel in Bayreuth. Die Sitzplatzkarten waren am Freitagabend fast ausverkauft, 1000 Stehplätze waren noch verfügbar. Die vier Eingänge des Tigerkäfigs öffnen um 16.30 Uhr.
Tore: 0:1 (7.) Thielsch (5 gegen 3), 0:2 (8.) Geigenmüller (5 gegen 4), 0:3 (16.) Kolupaylo, 1:3 (19.) Bastings, 2:3 (33.) DeCoste (5 gegen 4), 3:3 (34.) Houkes, 4:3 (36.) van Biezen, 4:4 (37.) Busch, 5:4 (54.) Willemse, 6:4 (58.) Just (5 gegen 4).
