EHC steckt Ausfälle besser weg

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Das 1:0 für die Tigers: Nach schönem Pass von Ivan Kolozvary (nicht im Bild) hat Andreas Geigenmüller (rechts) freie Bahn und trifft gegen Rosenheims Torwart Timo Herden. Foto: Wolfgang Fehrmann Foto: red

Der EHC Bayreuth hat seine Auswärtsbilanz mit großem Kampfgeist weiter aufgebessert. Der DEL2-Aufsteiger holte bei den Starbulls Rosenheim vor allem dank eines starken Schlussdrittels einen Zwei-Tore-Rückstand auf, gewann mit 5:3 (1:1, 1:2, 3:0) und verbesserte sich auf Tabellenplatz zehn.

 
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Ab der 41. Minute zeigten die Bayreuther nachhaltig die Tugenden, die ihnen schon viele Punkte eingebracht haben: gewonnene Zweikämpfe, hohe Laufbereitschaft und unbändigen Siegeswillen. Da sie dabei auch die Abwehrarbeit nicht vernachlässigten, gab es fast ausschließlich gefährliche Aktionen vor dem Tor der Starbulls.

Beim 3:3-Ausgleich in der 44. Minute halfen die Hausherren aber mit: Torwart Timo Herden ließ den Puck nach einem Schuss von Martin Heider durchrutschen, Sergej Stas schob ein. Und die Gäste machten weiter mächtig Druck, so dass David Wohlbergs 3:4 (49.) – der Amerikaner traf ebenfalls im Nachschuss – leistungsgerecht war.

Chance auf die Vorentscheidung

Hätte Stas (50.) im Eins-gegen-Eins die Nerven bewahrt oder Michael Kuhn (57.) nicht den Pfosten anvisiert, die Partie wäre schon frühzeitig entschieden gewesen. So mussten die Tigers noch zittern. In Torwart Tomas Vosvrda hatten sie aber einen zuverlässigen Rückhalt. Heider sicherte in der Schlussminute mit einem Schuss ins leere Tor endgültig den Auswärtssieg.

SB-Trainer ärgert sich über Fehler

Starbulls-Trainer Franz Steer ärgerten vor allem die Gegentreffer zum 3:3 und 3:4: „Die dürfen so nie fallen.“ Vor allem waren der Torwart- und der später folgende Stellungsfehler ärgerlich, da sein Team bereits mit 3:1 geführt hatte.

Denn das zweite Drittel hatte Bayreuth, wie EHC-Coach Sergej Waßmiller es nannte, „komplett verschlafen“. Zunächst leisteten sich beide Teams einige Unzulänglichkeiten im Aufbau- und Passspiel, zwingende Torchancen waren selten.

Doch spätestens ab der 30. Minute übernahmen die Hausherren das Kommando – und bestraften die Fehler der Gäste. Der EHC hatte die Chance zu klären, brachte den Puck aber nicht weg. Über Umwege kam dieser zu Leopold Tausch, dem mit dem 2:1 (30.) die erstmalige Führung der Gastgeber gelang.

Nun spielten die Starbulls wie aufgedreht und ließen sich auch von einer Unterzahl nicht stoppen. Die Tigers spielten die Scheibe in der Vorwärtsbewegung in die Rundung, der Pass ging an Freund und Feind vorbei, so dass Manuel Edfelder und Greg Classen freie Bahn hatten – beim 3:1 (33.) machten die Tigers in Überzahl eine schlechte Figur.

Auf KGB-Reihe ist Verlass

In der Folge mussten die Gäste mehrmals mit letztem Einsatz retten. Doch vorne war auf die KGB-Reihe Verlass: Nach Geigenmüller-Pass setzte sich Michal Bartosch energisch durch und erzielte den wichtigen Anschluss.

Sogar der Ausgleich war möglich, doch Jozef Potac (38.) und Valentin Busch (39.) scheiterten aus aussichtsreicher Position. Hier zeichnete sich schon ab, dass die Tigers für das Schlussdrittel noch ausreichend Reserven hatten und mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung das Spiel noch drehen wollten.

Im ersten Abschnitt hatten sich die Bayreuther noch zu sehr auf den überzeugend spielenden Ivan Kolozvary verlassen. Es war kein Zufall, dass er das 0:1 (11.) von Andreas Geigenmüller mustergültig vorbereitete.

Allerdings hielt die Führung nur 37 Sekunden. Ein Querpass ging durch das komplette Verteidigungsdrittel der Bayreuther und kam beim völlig freien Maximilian Vollmayer am linken Bullykreis an – 1:1 (12.). In einer zu diesem Zeitpunkt ausgeglichenen Partie kurbelte Kolozvary immer wieder das EHC-Spiel an, bei Rosenheim war der NHL-erfahrene Krys Kolanos ein ständiger Unruheherd.

Bayreuth mit den besseren Reserven

Im Gegensatz zu Kolozvary konnte Kolanos dieses Niveau aber nicht halten. Gleiches galt für die komplette Rosenheimer Mannschaft: Je länger die Partie dauerte, desto weniger konnten sie die zahlreichen Ausfälle kompensieren. Das gelang Bayreuth – die Tigers mussten kurzfristig vier Spieler ersetzen und alle Sturmreihen umbauen – wesentlich besser.

Der EHC gewann nicht zuletzt, weil er am Schluss nochmals einen Gang zulegen konnte. „Wir haben nie aufgegeben“, sagte Waßmiller. „Wir wollten im Kampf um Platz zehn unbedingt diese wichtigen Punkte.“

EHC Bayreuth:Vosvrda – Linden, Heider; Mayer, Potac; Pavlu, Kasten; Neher – Stas, Wohlberg, Kuhn; Bartosch, Kolozvary, Geigenmüller; Marsall, Fröhlich, V. Busch.

Starbulls Rosenheim:Herden – Rohner, Lindlbauer, Gottwald, Kronthaler, Nowak, Vollmayer – Lewis, Neuert, Wenzel, Daxlberger, Tausch, Heidenreich, Kolanos, Edfelder, Meirandres, Classen, McNeely.

Tore:0:1 (11.) Geigenmüller (Kolozvary, Bartosch), 1:1 (12.) Vollmayer (Tausch, Rohner), 2:1 (30.) Tausch (McNeely, Lewis), 3:1 (33.) Classen (Edfelder – 4 gegen 5), 3:2 (37.) Bartosch (Geigenmüller, Kolozvary), 3:3 (44.) Stas (Heider, Wohlberg), 3:4 (49.) Wohlberg ( Kuhn, Linden), 3:5 (60.) Heider (Kolozvary, Wohlberg – 5 gegen 6).

Strafminuten:Rosenheim 4, Bayreuth 6.

Zuschauer:3159.

SR:Bidoul, Sauer, Seeßle.

Hier der Live-Ticker zum Nachlesen.

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