Altmann-Wechsel nach Bayreuth liegt auf Eis EHC ruft zu Derby-Boykott auf

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Das Transfertheater geht in die nächste Runde : Kevin Altmann wird nach aktuellem Stand in dieser Saison nicht für den EHC Bayreuth spielen. Der wechselwillige Stürmer erhält keine Freigabe vom EHC 80 Nürnberg.

 
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Pikanterweise findet der Streit der beiden Bayernligisten genau vor dem fränkischen Derby, das am Freitag um 20 Uhr in Nürnberg stattfindet, seinen Höhepunkt.

Vor dieser Partie legt der EHC Bayreuth seinen Fans einen Boykott des Derbys nahe. „Jeder Tigers-Anhänger sollte sich überlegen, ob er den Nürnberger Verein mit seinem Eintrittsgeld finanziell unterstützt“, sagt ein verärgerter Sven Judas.

Ablösesummen im Amateur-Bereich nicht üblich

Nach Meinung des dritten Vorstands des EHC Bayreuth ist das Verhalten des EHC 80 Nürnberg beim Altmann-Wechsel „unverständlich und moralisch verwerflich“. Dem 19-jährigen Kevin Altmann würden nicht nur Steine, sondern Felsen in den Weg gelegt. „Wenn überhaupt, dann ist es ein Kieselsteinchen, das die Bayreuther aus dem Weg räumen müssen“, vertritt Rudolf Schnabel aus dem Vorstandsteam der Nürnberger eine andere Position. Wie oft in solchen Transferstreitigkeiten spielt das Geld die entscheidende Rolle. „Wir sind nicht bereit für eine Freigabe Altmanns 1000 Euro Ablöse zu zahlen“, sagt Judas.

Schnabel bestätigt die finanzielle Forderung, aber nicht die Höhe des Betrags: „Es gibt einen Vorstandsbeschluss, dass wir Spieler mit gültigen Verträgen nicht kostenfrei während der Saison ziehen lassen. Die geforderte Ablösesumme für Altmann ist aber moderat gewählt.“ Judas hält dagegen: „Ablösesummen sind im Amateurbereich nicht üblich, und wir wollen keinen Präzedenzfall schaffen, deswegen zahlen wir keinen Cent. Nach aktuellem Stand nehmen wir deshalb in dieser Spielzeit Abstand von der Verpflichtung Altmanns.“

Der EHC hat dem Stürmer angeboten, weiter in Bayreuth zu trainieren. Nach der Saison könne dann ein Vertrag unterschrieben werden. Ein kleiner Hoffnungsschimmer auf einen sofortigen Wechsel besteht aber noch. Dazu müssten die Bayreuther das Sportgericht des Bayerischen Eissportverband (BEV) anrufen, das dann eine Entscheidung fällen muss.

„Die Chancen auf Erfolg stehen 50:50“, sagt Judas. „Problematisch ist aber, dass der Verein, der vor Gericht verliert, die kompletten Kosten für das Verfahren trägt.“ Diese würden sich dem vierstelligen Bereich annähern. Ob der EHC Bayreuth dieses Risiko eingeht und den Umweg über den BEV nimmt, werde sich am Wochenende entscheiden.


Den ausführlichen Artikel lesen Sie in der Freitagsausgabe (4. Januar) des Kuriers.

Foto: Schönberger ISPFD

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