EHC ohne Eisenhut in die Playoffs

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Jetzt geht es endlich los: Tigers-Trainer Sergej Waßmiller reibt sich vor Vorfreude auf die Playoffs die Hände – und er will mit seinem Team möglichst weit kommen. Foto: Peter Kolb Foto: red

Die fünfte Jahreszeit für alle Eishockey-Begeisterten startet am Freitag: Dann empfängt der EHC Bayreuth um 20 Uhr zum Auftakt der Oberliga-Playoffs den Deggendorfer SC. Tigers-Trainer Sergej Waßmiller warnt im Interview vor dem Gegner, gibt sich aber auch selbstbewusst – obwohl er eine Hiobsbotschaft verkraften muss.

 
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Wie schätzen Sie den Deggendorfer SC ein?
Sergej Waßmiller: Der DSC hat eine sehr, sehr kompakte Mannschaft. Der Kader ist qualitativ richtig gut. Das hat sich Anfang der Saison gezeigt, als die Deggendorfer lange vorne mitgespielt haben, bevor sie dann doch noch auf den siebten Platz abgerutscht sind. Ich erwarte sehr enge und interessante Spiele. Diese Playoff-Serie wird eine harte Nuss, die es zu knacken gilt.

Welche Stärken und Schwächen haben die Deggendorfer?
Waßmiller: Das Team ist überall gut besetzt. Das fängt beim Torhüter-Duo Agricola/Filimonow an und bei den Feldspielern haben die Deggendorfer, glaube ich, nur fünf oder sechs Deutsche. Der Rest sind eingebürgerte Tschechen, Russen, Slowaken oder Kanadier. Auch das spricht für Qualität. Hinzu kommen mit Jaroslav Koma und Radek Hubacek zwei starke Kontingentspieler. Wir müssen an unsere Leistungsgrenze gehen, die Fehler minimieren, geschlossen als Team auftreten und den Playoff-Kampf annehmen, um diesen Gegner zu schlagen.

Zuletzt sammelten Schembri, Litesov und Hubacek viele Scorerpunkte für den DSC. Wie will der EHC dieses Trio stoppen?
Waßmiller: Jedes Trio kann gestoppt werden, wir haben auch genug Qualität dafür im Kader. Wir haben auch Meister Regensburg mit seinen Topreihen zweimal geschlagen. Außerdem haben wir auch eine sehr starke Paradereihe – und die sollen die Deggendorfer erst einmal in den Griff bekommen.

Der EHC hatte gut zwei Wochen Pause, Deggendorf spielte Pre-Playoffs. Wer ist da im Vorteil?
Waßmiller: Positiv ist, dass sich unsere angeschlagenen Spieler auskurieren konnten. Zudem konnten wir uns intensiv auf die Playoffs vorbereiten. Aber es ist auch ein Nachteil, dass wir nicht im Spielrhythmus sind. Deswegen wird es in der ersten Partie auch darauf ankommen, dass wir schnell wieder Tempo aufnehmen, die Laufwege sofort finden. Das ist nicht immer einfach. Vor allem weil der Gegner voll im Lauf ist, auch wenn die Serie gegen Klostersee sicher Kraft gekostet hat. Aber es gibt keine Ausrede: Wir wollen mit einem Heimsieg in die Playoffs starten.

Wenn die Verletzungen auskuriert sind, heißt das: Alle Spieler sind fit?
Waßmiller: Jeder im Kader ist einsatzbereit und fit. Auch Torhüter Julian Bädermann, der die letzten Spiele verpasst hatte, trainiert wieder voll mit.

Wird Bädermann dann mit Förderlizenzspieler Marco Eisenhut das Torhüter-Duo bilden?
Waßmiller: Eisenhut wird in den Playoffs nicht für uns zum Einsatz kommen, da er am Mittwochabend im Kader seines Stammvereins steht. Damit ist Marco leider nicht mehr für den unterklassigen Verein spielberechtigt. Daran kann man nichts ändern, Marco steht eben beim ERC Ingolstadt unter Vertrag und nicht bei uns. Wir gehen mit dem Torhüter-Duo Bädermann/Hartung in die Playoffs und haben vollstes Vertrauen in die beiden.

Wie ist die Stimmung in der Mannschaft kurz vor Playoff-Start?
Waßmiller: Die Spieler sind heiß, fokussiert und halten die nötige Spannung. Alle geben Gas, ziehen voll mit und setzen die Vorgaben gut um. Dazu kommt auch eine Portion Lockerheit, die auch dazu gehören muss.

Der EHC geht als Favorit ins Duell gegen Deggendorf. Birgt das auch die Gefahr, den Gegner zu unterschätzen?
Waßmiller: Wir sind selbstbewusst genug, um die Favoritenrolle anzunehmen. In den Playoffs ist alles möglich. Ich bin zuversichtlich, dass die Mannschaft ihr bestes Eishockey abrufen wird und bis zum Umfallen kämpft. Das kann ich versprechen.

Alles ist möglich, was heißt das für den EHC in den Playoffs? Gibt es eine Zielvorgabe?
Waßmiller: Zunächst wollen wir das erste Spiel gewinnen, dann schauen wir weiter. Sollten wir die Serie gegen Deggendorf ohne Verletzte und große Strafen überstehen, schauen wir wieder weiter. Alles ist möglich heißt also, nichts ist ausgeschlossen. Aber ich fordere nicht, dass wir bis in die eine oder andere Runde kommen müssen. Aber klar ist: Wir wollen möglichst weit kommen.

 

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