Oberfrankenderby am Sonntag im Tigerkäfig EHC kann Selb mit Sieg auf Distanz halten

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Volles Stadion und jubelnde Tigers-Fans: Der EHC Bayreuth hätte sicher nichts dagegen, wenn das Oberfrankenderby am Sonntag gegen den VER Selb wieder diesen Verlauf nehmen würde. Foto: Kolb Foto: red

Acht Spiele vor dem Ende der Hauptrunde der Oberliga Süd ist im Kampf um den zweiten Platz alles offen. EV Regensburg (76 Punkte), EHC Bayreuth (74) und VER Selb (72) – drei Teams kämpfen um den Rang hinter dem souveränen Spitzenreiter Freiburg (87). Die Tigers können ihren Verfolger Selb mit einem Heimsieg am Sonntag (18 Uhr) auf Distanz halten. Doch zuvor steht am Freitag (20 Uhr) noch der schwere Gang zum EHC Klostersee an.

 
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Der EHC Bayreuth kann die Partien mit kompletten Kader angehen. Die Grippewelle der vergangenen Wochen ist abgeebbt, und auch die zuletzt verletzten Jari Pietsch und Dennis Thielsch – bei ihm steht die Einsatzchance bei 50 Prozent – sind zurück.

Auch der Förderlizenzspieler der Lausitzer Füchse, Stefan Reiter, nahm am Training teil und wird am Wochenende für die Tigers spielen. So bietet sich Waßmiller wahrscheinlich die Chance, mit vier Blöcken aufzulaufen. Die Verteidigerpaare sind dabei eingespielt und in der Offensive wird wohl nur in den hinteren Reihen experimentiert. Die Trios Juhasz-Warda-Marsall und Geigenmüller-Kolozvary-Bartosch wird Waßmiller nicht trennen.

Geisberger fehlt

Diesen Luxus hat der Selber Trainer Cory Holden nicht. Tim Schneider (krank) steht wohl nicht zu Verfügung, und mit Herbert Geisberger (Kieferbruch) fällt ein Element der Topreihe aus. Vermutlich wird Routinier Daniel Heilman den Platz neben Kyle Piwowarczyk und Jared Mudryk einnehmen.

Aber auch der starke Neuzugang Michal Maaßen (6 Spiele/10 Scorerpunkte) könnte eine Option sein. Die weiteren Sturmreihen hat Holden zuletzt immer wieder umgestellt. Mit wechselhaftem Erfolg: Einem Sechs-Punkte-Wochenende folgten in den letzten beiden Spielen nur zwei Zähler.

Unruhe beim VER Selb

So kommt bei den Selbern trotz Platz vier immer wieder Unruhe auf. In dieser Woche kritisierte ein Vorstandsmitglied des Fanclubs Fanatics in einem öffentlichen Brief Trainer Holden heftig. Die Vorwürfe: fehlendes taktisches Konzept, fragwürdiger Umgang mit den Spielern, die Mannschaft bringe ihr Leistungsvermögen nicht auf das Eis.

Holden reagiert gelassen: „Seit ich hier Trainer bin, gibt es Kritik an meiner Person. Aber ich nehme das als Motivation.“ Die kommenden beiden Partien gegen Freiburg und in Bayreuth sind für ihn Spiele mit Playoffcharakter: „Wenn wir im Rennen um Platz zwei bleiben wollen, müssen wir gegen die beiden Topgegner punkten“, sagt Holden. Wohl auch, weil er weiß, dass die Kritik bei einem Null-Punkte-Wochenende noch lauter werden wird.

Klostersee in starker Form

Ganz anders ist die Situation beim Freitagsgegner der Tigers: Der EHC Klostersee hat die Probleme zu Beginn der Saison überwunden, steht mit zwölf Punkten Abstand zu Platz neun relativ sicher in den Playoffs und ist in Topform, was 15 Zähler aus den vergangenen sieben Partien beweisen. Großen Anteil am Aufschwung hat das Finnen-Duo der Grafinger. Nach mehreren Wechseln auf den Ausländerpositionen haben nun Miikka Tuomainen (21 Spiele, 10 Tore, 15 Vorlagen) und Tuomas Santavuori (7, 3, 7) eingeschlagen.

Prunkstück der achtplatzierten Oberbayern ist aber die robuste und stets bissig agierende Abwehr um das starke Torhüter-Duo Lukas Steinhauer und Martin Morczinietz. Nur Spitzenreiter Freiburg musste in der Oberliga Süd weniger Gegentore hinnehmen.

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