Bayreuth verliert das Oberfrankenderby gegen Selb mit 3:4 EHC hat die Chancen, VER trifft

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Der VER Selb jubelt, der EHC Bayreuth am Boden: Tigers-Torwart Nicolas Sievers (Nummer 30) und Verteidiger Sebastian Mayer (kniend) sind nach dem Treffer zum 1:4 bedient. Foto: Kolb Foto: red

Zum ersten Mal in dieser Oberligasaison ist der EHC Bayreuth in einem Heimspiel ohne eigenen Punkt geblieben – und das ausgerechnet im Oberfrankenderby. Die Tigers mussten sich vor 4389 Zuschauern in einem hart umkämpften und intensiv geführten Spiel dem VER Selb mit 3:4 (1:1, 0:3, 2:0) beugen.

 
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„Wir haben alles probiert, hatten im letzten Drittel 18:2 Torschüsse, doch leider hat die Aufholjagd nicht ganz geklappt“, sagte Sergej Waßmiller. Und damit hatte der EHC-Trainer schon zwei wichtige Punkte des Derbys erwähnt.

Der Positive: Die Tigers bewiesen erneut große Moral, ließen selbst nach einem 1:4-Rückstand die Köpfe nicht hängen und kamen nochmals heran. Der Negative: 18:2 Torschüsse, daraus machten die Bayreuther nur zwei Treffer. Und die mangelnde Effizienz im Abschluss zog sich wie ein roter Faden durch das Offensivspiel der Bayreuther.

Waßmiller nannte auch den zweiten Grund für die Derbyniederlage: „Wir haben im Mittelabschnitt viel zu leicht die Initiative abgegeben. Das hat Selb mit drei Treffern bestraft.“

Zu Beginn klar besser

Denn in den ersten 27 Minuten war der EHC Bayreuth das klar bessere Team. Er erspielte sich – auch begünstigt durch viele Strafzeiten der Gäste – Torchance auf Torchance. Mehrmals musste VER-Torwart Marko Suvelo in höchster Not retten, mehrmals flog die Scheibe knapp am Tor vorbei, mehrmals trafen die Bayreuther im entscheidenden Moment den Puck nicht richtig. So war die 1:0-Führung durch Michal Bartosch (12.) zu wenig. Viel zu wenig beim Blick auf die Spielanteile und die Chancenverteilung.

Zwei Fehler, zwei Gegentreffer

Die Effizienz bei den Gästen war wesentlich höher – und das machte in diesem Derby letztlich den Unterschied. So war der Selber Kyle Piwowarczyk (19.) vor dem Tor eiskalt. Ein Fehlpass im Aufbau brachte den Kanadier ins Spiel, er vollendete im Nachschuss.

In der 27. Minute erzielte Michel Maaßen mit dem ersten Selber Torschuss im Mittelabschnitt – zuvor spielte sich die Partie fast ausschließlich im Verteidigungsdrittel des VER ab – die Gästeführung. Ein gefährlicher Abschluss war der Treffer zum 2:1 aber nicht: Ein harmloser Schuss kullerte EHC-Keeper Nicolas Sievers über die Schulter. Nach diesem Genickschlag waren die Hausherren bis zum zweiten Wechsel von der Rolle, vor allem die Abwehr war nun sehr wacklig. Selb nutzte das, um mit 4:1 in Führung zu gehen.

Doch ein Selber gab der Moral der Bayreuther Nahrung. Dennis Schütt übertrieb das körperbetonte Spiel und musste nach einem Foul mit Spieldauerstrafe vom Eis. In der folgenden, fünfminütigen Überzahl packten Daniel Sevo und Christopher Kasten den Hammer aus. Beim Stand von 3:4 in der 44. Minute war alles wieder offen. Doch Bayreuth kämpfte vergeblich um den Ausgleichstreffer.

Tore: 1:0 (12.) Bartosch (5 gegen 4), 1:1 (19.) Piwowarczyk , 1:2 (27.) Maaßen, 1:3 (32.) Mudryk (5 gegen 4), 1:4 (35.) Schmid, 2:4 (41.) Sevo (5 gegen 4), 3:4 (44.) Kasten (5 gegen 4).

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