EHC-Coach: Unsere kleine Lokomotive rollt

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Daumen hoch: EHC-Trainer Sergej Waßmiller war mit dem ersten Viertelfinalauftritt seines Teams zufrieden und will jetzt am Gründonnerstag den zweiten Erfolg nachlegen. Foto: Peter Kolb Foto: red

Den ersten Schritt Richtung Oberliga-Halbfinale hat der EHC Bayreuth am Dienstag mit dem 6:1-Heimsieg gegen den MEC Saale Bulls Halle gemacht. Gleichzeitig setzten die Tigers den Gegner vor dem zweiten Spiel der Best-of-5-Serie am Gründonnerstag (20 Uhr, in Halle) unter Druck – und das könnte den Bayreuthern in die Karten spielen.

 
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Im ersten Viertelfinalspiel hat sich gezeigt, dass die Saale Bulls vor allem mit dem schnellen Spiel der Bayreuther Probleme hatten. So baute das Team aus Sachsen-Anhalt auf eine sehr defensive Taktik. Als es nach dem Rückstand offensiver agieren musste, kamen die Tigers zu guten Konterchancen.

Die könnte es für die Bayreuther auch in Halle geben, da die Gastgeber wohl alles versuchen werden, um in der Serie nicht nach zwei Spielen mit einem 0:2-Rückstand mit dem Rücken zur Wand zu stehen.

Das weiß auch EHC-Trainer Sergej Waßmiller: „Solange wir unser Tempo halten können, haben wir gegen Halle einen Vorteil. Und auswärts spielen wir in dieser Saison oft stärker als im eigenen Stadion.“

Reicht die Kraft?

Gedanken macht er sich allerdings um die Kräfte seiner ersatzgeschwächten Mannschaft, die seit Wochen am Limit spiele. „Die Jungs sind topfit, aber passieren darf nichts mehr“, sagt Waßmiller. Deshalb sei es auch wichtig, weiter sehr diszipliniert zu spielen und Strafzeiten zu vermeiden.

„Jede Unterzahlsituation kostet Kraft“, sagt der Tigers-Trainer, der bis auf David Felsoci – der Förderlizenzspieler wird im Nachwuchsteam des ERC Ingolstadt gebraucht – wieder auf die gleiche Aufstellung wie am Dienstag bauen kann.

Und diese Spieler machten ihre Sache sehr gut. Jeder Block erfüllte seine Aufgabe zur Zufriedenheit Waßmillers. Besonders freute sich der Trainer über die Leistungen der jüngeren Spieler: „Sie müssen durch unsere ganzen Ausfälle mehr Verantwortung übernehmen und nutzen jetzt ihre Chancen. Weiter so!“

Enttäuschung in Halle

Ganz anders ist die Gemütslage im Lager der Hallenser. Trainer Georgi Kimstatsch war die Enttäuschung nach der 1:6-Niederlage anzumerken: „Wir haben uns deutlich mehr in Bayreuth ausgerechnet, es ist schwer, so ein Spiel zu verdauen. Wir haben zu viele Fehler gemacht.“ Diese Schwächen habe der EHC Bayreuth deutlich aufgezeigt und zudem die wesentlich bessere Struktur im Spiel gehabt.

Die zaghafte und sehr defensive Taktik seines Teams verteidigt der Trainer dagegen: „Vielleicht lasse ich im Heimspiel noch defensiver spielen. Die Stärke der Bayreuther ist nun mal die Offensive, da ist es wichtig, möglichst lange ohne Gegentor zu bleiben.“ Sein Team müsse nun die Fehler abstellen und in die Erfolgsspur zurückkehren – und wenn das mit einem unspektakulären 1:0 gelingt, ist es dem Trainer auch recht.

Die Probleme und die Enttäuschung des Gegners nimmt Waßmiller kaum wahr: „Mir ist es eigentlich egal, ob die Saale Bulls Halle von unserem Auftritt am Dienstag überrascht waren, oder ob sie uns vielleicht unterschätzt haben. Wir schauen auf uns und unsere Leistung.“

Da bislang nur ein Sieg in der Serie zu Buche steht, gelte es weiter den Fokus und die Konzentration bei 100 Prozent zu halten. „Aber unsere kleine Lokomotive rollt“, sagt Waßmiller. „Wir werden weiter kämpfen und alles für den Halbfinaleinzug tun.“

 

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