Gemeinderäte drängen die Verwaltung: "Bitte endlich eintreiben" Eckersdorf: Bürger haben Schulden bei Gemeinde

Von Heike Hampl
Wer ein Haus neu baut, wer umbaut, oder anbaut, der zahlt Herstellungsbeiträge. Bürger schulden der Gemeinde Beiträge in Höhe von 15.000 Euro. Grund: Die Verwaltung versäumt es, die Gebühren einzutreiben. Foto: Archiv/Harbach Foto: red

Der Gemeinderat greift die Verwaltung an: Eckersdorfer Bürger haben 15.000 Euro Schulden bei der Gemeinde. Und die Verwaltung hat das Geld bislang nicht eingetrieben. "So kann man das nicht schludern lassen", sagt Winfried Parchent (CSU). Bürgermeisterin Sybille Pichl bittet um Verständnis.

 
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15.000 Euro Herstellungsbeiträge fehlen in der Eckersdorfer Gemeindekasse. Hausbesitzer zahlen Herstellungsbeiträge für Wohnflächen. Egal, ob sie neu bauen, ausbauen oder anbauen. Die Gemeindeverwaltung müsste dieses Geld von den Bürgern verlangen. Allerdings befindet sich die zuständige Mitarbeiterin seit rund zwei Jahren im Mutterschutz. Daran stört sich der Gemeinderat.

Fehlt eine Stelle?

"Es wird doch um Gottes Willen möglich sein, dieses Geld jetzt endlich einzutreiben", sagte Wolfgang Haida (SPD) in der Sitzung des Gemeinderates am Dienstagabend. Andere Räte teilen diese Meinung. "Wir haben einen Verwaltungsleiter und eine ehemalige Verwaltungsleiterin als Bürgermeisterin. Wenn ihr das so schludern lasst, dann fehlt in der Verwaltung offenbar eine Stelle", sagte Winfried Parchent (CSU).

Unvorhersehbare Ereignisse

Bürgermeisterin Sybille Pichl versuchte, das Versäumnis zu erklären. Die Mitarbeiter im Rathaus seien zeitlich ausgelastet, außerdem seien unvorhersehbare Dinge passiert. Mutterschutz, Kündigung und damit verbunden die Einarbeitung anderer Kollegen. "Glaubt mir doch bitte, dass wir dran sind an dem Thema", verteidigte Pichl die Verwaltung. Dass eine neue Stelle das Problem lösen würde, bestreitet Pichl: "Ein neuer Mitarbeiter, selbst auf Stundenbasis, kostet mehr Geld, als die Leute uns schulden."

Auch Verwaltungsleiter Brosig ärgert sich über die Angriffe aus dem Gemeinderat. "Wir sind alle nur  Menschen, wir können alle nur arbeiten und die Mitarbeiter machen schon jetzt genug Überstunden", sagte er.

Pichl beendete die Diskussion im Gemeinderat schroff mit den Worten: "Es wird gemacht und es geht kein Geld verloren. Punkt."