Bei den Reden in der vollbesetzten Aula wurden fast ausschließlich freundliche Worte gewählt, ganz egal, wer am Mikrofon stand. Die einzige, klitzekleine Ausnahme bildeten die Ausführungen der Abiturienten Kim Wolf und Tim Wießner.
Auch bei seiner Verabschiedung war der Abschlussjahrgang des Gymnasiums Pegnitz sehr pflegeleicht. Obwohl für die Abiturienten nun ein neuer Lebensabschnitt beginnt, werden sie der Schule ein Stück weit erhalten bleiben.
Bei den Reden in der vollbesetzten Aula wurden fast ausschließlich freundliche Worte gewählt, ganz egal, wer am Mikrofon stand. Die einzige, klitzekleine Ausnahme bildeten die Ausführungen der Abiturienten Kim Wolf und Tim Wießner.
Die Lobeshymne auf die nun ehemaligen Schüler startete der stellvertretende Schulleiter Rudolf Mense. Er bedankte sich bei den jungen Erwachsenen für die gute Zusammenarbeit über die Jahre und sprach ihnen für das Aufräumen nach dem Abischerz in der Turnhalle ein Sonderlob aus: „Erstmalig und allen nachfolgenden Abiturienten zum Vorbild habt ihr die Halle nicht nur besenrein hinterlassen, sondern sie sogar noch nass rausgewischt.“
Mit „nass“ gab sich Mense selber das Stichwort und ging auf die Party nach der Notenvergabe am Marktplatz ein. Nass wurden einige der Feiernden nämlich, weil sie mit Klamotten in den Brunnen sprangen. Trotzdem haben sie „mit wenigen Abstrichen“, wie Mense fand, „ein würdiges Bild von Abiturienten“ abgegeben - nicht nur am Marktplatz.
Ja, das Gymnasium ist stolz auf diesen Jahrgang. So stolz, dass die Elternbeiratsvorsitzende Eva Wolfrum nicht nur die Abiturienten beglückwünschte, sondern auch deren Eltern. Mit dem Motto „Abi Vegas - gepokert um jeden Punkt“ konnte Wolfrum allerdings nicht viel anfangen. „Ihr stellt damit euer Licht unter den Scheffel. Ich bin davon überzeugt, dass euer Abschluss auch der Leistungsbereitschaft und dem Durchhaltevermögen geschuldet ist. Viele verschiedene Mitspieler haben eine Gemeinschaft gebildet.“
Genau genommen haben sie eine Gemeinschaft gebildet, die gemeinsam genau so gut wie der Jahrgang aus dem Vorjahr war: Mit 2,35 haben die Abiturienten 2016 exakt den gleichen Notendurchschnitt wie die Abiturienten 2015 erreicht. Aber: Vergangenes Jahr gab es mehr Einser-Kandidaten.
So hatten 26 Schüler die „1“ vor dem Komma stehen, heuer waren es 19. Neun davon haben einen Schnitt von 1,5 und besser erreicht. Namentlich sind das die nun ehemaligen Schüler: Sofia Zimmermann, Lisa Reitinger, Sophie Pennekamp, Lisa Ernst (jeweils 1,5), Katharina Böhmer (1,4), Ellen Wagner (1,1), Philipp Womser, Anna Hofmann und Daniel Fischer (jeweils 1,0).
Die zwei Letztgenannten dürfen sich sogar Hoffnung auf ein Stipendium für Hochbegabte machen: Anna Hofmann und Daniel Fischer wurden zu den Aufnahmeprüfungen am Maximilianeum in München eingeladen. Die sehr guten Leistungen gefielen natürlich auch dem Schulleiter Hermann Dembowski. In seiner Rede stellte er scherzhaft fest: „Unter den 19 Schülern sind nur drei Männer. Irgendwann wird wohl ein Männerförderprogramm nötig werden.“ Laut Dembowski haben von den angetretenen 86 Prüflingen lediglich fünf nicht bestanden: „Das ist nicht unbedingt ein Beweis für den hohen Leistungsdruck im achtjährigen Gymnasium.“
Der Schulleiter hat die nun ehemaligen Schüler als „sehr angenehmen Jahrgang, der wenig Probleme gemacht hat“, empfunden.Dass sich auch die von allen so Gelobten wohl an der Schule gefühlt haben, bewiesen sie mit ihrem Abschiedsgeschenk: Sie überließen dem Gymnasium eine Uhr in - na klar - Form eines runden Pokertisches.