Dorferneuerung für Oberailsfeld

Von Andrea Pauly
Die Straße von Waischenfeld in Richtung Oberailsfeld soll zwischen Friedhof und Kirche einen Gehweg bekommen. Foto: Ralf Münch Foto: red

Gleich mehrere Projekte plant die Gemeinde Ahorntal für die nächsten Jahre in Oberailsfeld. Diese fasst sie nun in ein Paket zusammen, um Geld zu sparen. Wenn alles nach Plan läuft, gibt es dadurch nur einmal Baulärm und Dreck im Ort - und auch noch Geld vom Freistaat.

 
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Eines der wichtigsten Projekte ist ein Gehweg an der Straße in Richtung Waischenfeld. Zwischen der Kirche und dem Friedhof müssen die Fußgänger bisher auf der Straße laufen. Diese ist noch dazu abschüssig und gerade und werde daher oft schnell befahren, erläutert Verwaltungsleiter Christian Arneth. Im gleichen Abschnitt ist angedacht, aus dem bestehenden Schotterfeld einen Parkplatz zu gestalten.

Die Gemeinde plant, die Straße gegenüber der Autowerkstatt Neuner zu sanieren. „da der Straßenkörper hier auf Grund der Bodenverhältnisse abrutscht“, sagt Arneth. Dort soll eine ansehnliche Stützmauer entstehen. Sollten ausreichend Flächen zur Verfügung stehen, könnte die Straße zudem etwas verbreitert werden.

Noch keine Kostenschätzung

Kostenschätzungen liegen für diese Bauprojekte nach Angaben von Christian Arneth noch nicht vor. Vorher sollen Gespräche mit den betroffenen Bürgern stattfinden, auch ein Ingenieur muss noch seine fachliche Einschätzung abgeben.

Moderne Leuchten im alten Gewand

Die Gemeinde plant außerdem zusammen mit der Bayernwerk AG einen Austausch der alten Dorfbeleuchtung. „Das betrifft fast die komplette Ortschaft, in welcher die alten Lampen abgebaut und durch LED-Lampen ersetzt werden“, sagt Arneth. Für den inneren Ortsbereich gibt es spezielle Dorflampen. Sie sollen den Charme der alten Dorfschaft erhalten. Für die Anliegerstraßen sind ganz normale LED-Leuchten geplant.

Nur eine Baustelle für alle Projekte

Weil von der Umstellung das gesamte Dorf betroffen ist, wird die Umstellung nach Angaben von Arneth 50.000 bis 60.000 Euro kosten. Allerdings fördere die Dorferneuerung keine Umstellung auf LED. Die Installation der neuen Lampen werde bei der Festsetzung der Förderung herausgerechnet, sagte Arneth. Trotzdem sei es sinnvoll, daraus ein Gesamtprojekt zu machen, damit die Laternen im Rahmen der Bauarbeiten zwischen Friedhof und Kirche aufgestellt werden könnten. „Dann haben wir nur einmal eine Baustelle.“ Bis die verschiedenen Projekte umgesetzt werden, können laut Arneth aber noch zwei bis drei Jahre vergehen.

Ausstattung für die Feuerwehren

Die Ausrüstung für die Feuerwehren der Gemeinde hat die Gemeinderäte in ihrer Sitzung am Donnerstag gleich mehrfach beschäftigt. Für die Volsbacher Feuerwehr kauft die Gemeinde ein neues Fahrzeug - die Ausschreibung für den VW Crafter war erfolgreich, die Regierung gibt einen Zuschuss in Höhe von 24200 Euro. Die Höhe des Zuschusses ist nach Angaben von Verwaltungsleiter Christian Arneth festgelegt und unabhängig von der Ausstattung des Fahrzeugs. Mehr als die doppelte Summe muss die Gemeinde selbst aufbringen.

Für die Feuerwehrhäuser der Wehren in Volsbach und Oberailsfeld bewilligte der Gemeinderat jeweils ein neues Sektionaltor. Außerdem bekommt die Wehr in Reitzendorf die Kosten für das Tor ersetzt, das sie 2005 auf eigene Kosten eingesetzt hatte. "Es war ein Antrag da, aber der ist nie im Gemeinderat behandelt worden", sagte Arneth.

Bedarf, Notwendigkeit und Wunschkonzert

Weiterhin stehen im aktuellen Haushaltsplan  20000 Euro für weitere Ausstattung der Feuerwehren - das ist allerdings weit weniger als das, was die Wehren als Bedarf angemeldet hatten. Dieser summierte sich auf fast 76000 Euro. Allerdings hatte die Gemeinde schon im vergangenen Jahr angekündigt, die Ausgaben zu deckeln. Peter Thiem (FBA) wunderte sich über die Differenz zwischen der Wunschliste und dem, was nach dem Durchgehen und Streichen davon übrig geblieben ist. "Heißt das, dass viel mehr auf der Liste stand als nötig ist, damit überhaupt was drauf steht?"

Auch Thomas Nägel (CWU) kritisierte die Liste. "Die Wehren wussten das. Es gab eine ganz klare Ansage, dass wir runtergehen mit den Kosten." Ortssprecher Martin Thiem sagte dazu: "Natürlich sind da auch Wunschgedanken dabei. Alles was draufsteht ist auf jeden Fall sinnvoll, aber nicht unbedingt notwendig."

Gemeinde ist für Sicherheit verantwortlich

Das wollte Dieter Neuner, Kommandant der Christanzer Wehr, so nicht stehen lassen: "Wir haben den Ball extrem flach gehalten, das ist kein Wunschkonzert." Die Gemeinde sei Betreiber der Feuerwehr und müsse für die Ausrüstung sorgen - und die entspreche derzeit zum Teil nicht den gesetzlichen Vorgaben. "Wir verlangen nicht mehr, als es Sinn macht." apa

Aus dem Gemeinderat:

Wasseranschluss: Die Anwohner der Schweinzmühle werden an die Wasserversorgung der Juragruppe angeschlossen. Die Selbstversorgung ist nach Angaben des zweiten Bürgermeisters Günther Kaiser nicht mehr gesichert und zu teuer. Der Anschluss an die nahe verlaufende Leitung der Juragruppe ist nach seinen Angaben sinnvoller als die Anbindung an die Wasserversorgung der Gemeinde Ahorntal. Die Kosten für den Schacht in Höhe von 55000 Euro werden voraussichtlich zu 50 Prozent von der Regierung gefördert. Die Zuleitung müssen die Bewohner selbst zahlen, die restlichen Kosten sind mit der Juragruppe zu verhandeln. Für die Gemeinde fallen Kosten in Höhe von etwa 5000 Euro für den Bau eines Hydranten an.

Kindergarten: Monika Grüner-Schürer (FBA) informierte die Gemeinderäte darüber, dass sie bei der Gemeinde beantragt hat, einen Kindergarten für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren gestellt hat. Das sorgte für überraschte Gesichter im Plenum. "Du warst schon bei der Haushaltsberatung dabei?", fragte Thomas Nägel (CWU) sichtlich erstaunt über den Alleingang von Grüner-Schürer. "Ich sage das nur, damit ihr das schon mal wisst. Vielleicht kommt das Thema irgendwann auf die Tagesordnung", sagte sie. "Ich habe ja nicht gesagt, dass die heuer noch gebaut werden soll. Es geht darum, dass sich mit dem Thema befasst wird."

Veranstaltungskalender:  Alexander Brendel (JA) teilte mit, dass ein Kalender mit Angeoten und Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche im Ahorntal geplant ist. Die Übersicht soll bis August fertig sein. Wer Ideen oder Angebote hat, wird gebeten, diese an ihn weiterzugeben.