Dorferneuerung: Busbach plant noch einmal

Von Moritz Kircher
Das alte Feuerwehrhaus in Busbach soll durch einen hochwassersicheren Neubau ersetzt werden. Archivfoto: Ronald Wittek Foto: red

Die Busbacher haben lange geplant an ihrem neuen Dorfplatz nebst Gemeinde- und Feuerwehrhaus. Und dann mussten sie fast noch mal ganz von vorne anfangen. Es ging um den Hochwasserschutz. Jetzt wurden die neuen Pläne im Eckersdorfer Gemeinderat vorgestellt. Es zwei entscheidende Änderungen.

 
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Im Gespräch mit dem Kurier erklärt Bürgermeisterin Sybille Pichl, wie es dazu kam, dass die Planungen noch einmal fast bei null anfangen mussten. Der Gemeinderat habe sich zuerst dafür entschieden, bei den Planungen ein „HQ-50-Hochwasser“ zu berücksichtigen. Eine Überschwemmung also, wie sie statistisch gesehen alle 50 Jahre vorkommt. Das wäre so in Ordnung gewesen. Aber dann kam die schlimme Überschwemmung in Simbach am Inn – und die Behörden wurden vorsichtiger. Eine Berechnung für ein hundertjähriges Hochwasser wurde Vorschrift.

Das Feuerwehrhaus muss größer werden

Und diese Berechnung durch ein Fachbüro habe ergeben, so Pichl, dass die Wasserkante und das neue Feuerwehrhaus nur noch zehn Zentimeter trennen würden. Genug für eine Genehmigung, aber zu wenig, um sich bei der Sache wirklich sicher zu fühlen. Also ging die Planungsgemeinschaft der Dorferneuerung Busbach gemeinsam mit ihrem Architekten noch einmal an die Arbeit.

Heraus kam nun ein überarbeiteter Entwurf, der am Dienstagabend im Eckersdorfer Gemeinderat von Architekt Markus Rösch vorgestellt wurde. Neben einem Neubau, der um zehn Zentimeter angehoben werden soll, hatte er für die Gemeinderäte noch eine entscheidende Neuerung im Gepäck. Das neue Feuerwehrhaus, das an das ebenfalls neue Dorfgemeinschaftshaus angedockt werden soll, muss größer werden.

Das Regenrückhaltebecken fällt weg

Die Busbacher Wehr hat zwei Fahrzeuge, auf dem Papier aber nur einen Stellplatz. Da spiele es keine Rolle, dass beide Fahrzeuge in der Garage Platz fänden. Die Außenwand des Feuerwehrhauses muss zwei Meter versetzt werden. Vorschrift, sagt der Planer. Die Bürgermeisterin erklärte, diese Entscheidung sei in Abstimmung mit dem Kreisbrandrat gefällt worden und habe zwingende versicherungstechnische Gründe. Der Neubau werde damit zwar teurer, sagte Rösch. Aber es gebe für den zusätzlichen Stellplatz auch eine höhere Förderung.

Direkt am neuen Dorfplatz fließt der Busbach vorbei, der in unmittelbarer Nähe von zwei Quellen gespeist wird. Im Normalfall ist das kein Problem, bei starkem Regen aber schon. Deshalb war zuerst ein flaches Regenrückhaltebecken geplant, das direkt an den Spielplatz angedockt auch als Attraktion für Kinder hätte dienen können. „Wir haben uns aber dafür entschieden, dass wir das Becken aufgeben möchten“, sagt Rösch.

Ursprünglich eine wenig ansehnliche Lösung

Bürgermeisterin Pichl erklärt, dass durch das hohe Grundwasser das Becken mit viel Beton und Kies hätte abgesichert werden müssen. Das wäre, so Pichl, eine teure und wenig ansehnliche Lösung geworden. Man strebe nun eine naturnahe Lösung an. Und die soll so aussehen, dass am Dorfplatz vor dem neuen Feuerwehrhaus eine Art künstliche Bachschlaufe mit einer kleinen Halbinsel in den Busbach eingebaut werden soll. Die Wasserfläche soll bei Hochwasser als Überflutungsbereich dienen und im Normalfall Kindern zum Spielen zur Verfügung stehen.

Zu den Kosten für das Projekt konnte die Bürgermeisterin noch keine Angaben machen. Das neue Feuerwehr- und Dorfgemeinschaftshaus soll um die Jahreswende 2018/19 fertig werden. Beim Dorfplatz könnte es 2020 soweit sein.

Info: Das nächste Treffen der Teilnehmergemeinschaft der Dorferneuerung findet am Dienstag, 26. September, um 19.30 Uhr in der Gaststätte "Zwei Linden" in Busbach statt. Dann soll es unter anderem um die Kostenverteilung für die Dorferneuerung gehen.

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