Künftig Uraufführung im Opernhaus
Netrebko hatte die Partie im vergangenen Jahr an der Dresdner Semperoper unter dem Dirigat Christian Thielemanns gesungen und im Anschluss in einem Interview selbst erklärt, die Partie nicht mehr singen zu wollen – vor allem wegen Problemen mit der deutschen Sprache. Thielemann wird auch den Bayreuther „Lohengrin“ dirigieren; in der Titelrolle ist Roberto Alagna zu hören.
Künftig wollen die Bayreuther Festspiele auch abseits der Festspielbühne aktiv werden und ihr Programm erweitern. Die in diesem Jahr erstmals stattfindende Vortrags- und Konzertreihe „Diskurs Bayreuth“ soll in den nächsten Jahren erneut stattfinden, nach Möglichkeit in erweiterter Form: Neben Konzerten und Vorträgen soll ab 2018 jährlich während der Festspielzeit eine zeitgenössische Oper im dann wiedereröffneten Markgräflichen Opernhaus uraufgeführt werden. Dabei soll es sich um Auftragswerke handeln, aber auch um Wiederaufnahmen schon bestehender Werke, sagte die Kuratorin der Reihe, Marie Luise Maintz. Zum Ende der jetzt beginnenden Festspielzeit werde man erste Namen nennen können.
Meistersinger à la Kosky
Auf der Pressekonferenz war auch der Regisseur der diesjährigen Neuproduktion der „Meistersinger von Nürnberg“ Barrie Kosky anwesend. Er nannte seine Auseinandersetzung mit der Oper, die er seiner eigenen Aussage nach eigentlich niemals hatte inszenieren wollen, „ein Abenteuer und eine große Freude“. „Es werden Meistersinger à la Kosky – wenn Sie ein Hakenkreuz erwarten, werden Sie keines bekommen“, sagte der australische Regisseur, „wir werden in eine andere Richtung gehen.“
Das Libretto der Oper halte er für hochproblematisch, in Teilen auch die Musik: „Es ist nicht alles genial, was Wagner geschrieben hat“, sagte er, und fügte scherzhaft hinzu: „Das Stück dürfte durchaus ein bisschen kürzer sein.“