Doch zu kühl für ein Sommerfinale

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Nur im Umfeld der Stände mit Speisen und Getränken bildeten sich beim Sommernachtsfest ab und an so etwas wie Menschentrauben. Foto. Stefan Brand Foto: red

Das Risiko war nicht von schlechten Eltern: Ein Sommernachtsfest bei herbstlich kühlen Temperaturen von 15 Grad ist schon ein Wagnis. Doch auch wenn die Resonanz spürbar besser hätte sein können – am Ende machten die Organisatoren vom Stadtjugendverband (SJV) dann doch gute Miene zum nicht ganz so guten Feierspiel. Denn zum einen war es keine echte Nullnummer, zum anderen dürfte man finanziell mit einem blauen Auge davon kommen. Und denjenigen, die da waren, hat es gefallen, was da am Freitagabend auf dem Schlossberg geboten wurde.

 
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Der Rahmen passte eigentlich. Kurz vor Festbeginn riss über Pegnitz nach mehreren Regentagen endlich einmal wieder der Himmel auf, die Sonne ließ sich blicken, auch „oben am Berg“. Doch der Anfang war zäh, gegen halb sieben tummelten sich vielleicht 20 Gäste auf dem Biergartengelände. Und damit weniger, als an den Ständen Personal der Vereine und der Kirchenjugend - sie tragen das Fest maßgeblich – auf Besucher wijarteten.

Besuch für manche ein Muss

„Da kommen schon noch Leute“, war SJV-Vorsitzender Wolfgang Nierhoff dennoch überzeugt. Er sollte Recht behalten. Doch ein echter Ansturm sieht schon anders aus. So um die 200 Menschen bevölkerten maximal gleichzeitig das Gelände, schätzten die Veranstalter später. Darunter nicht wenige Stammgäste, die sich dem Sommernachtsfest schon aus Tradition verbunden fühlen. Wie Stefan Womser, der mit der ganzen Familie auf den Schlossberg pilgerte: „Da gibt es gar nichts anderes, ich war schon immer hier, das ist einfach selbstverständlich.“ Vor allem nach zwei Jahren Pause aus organisatorischen Gründen – das letzte Sommernachtsfest fand 2014 statt. So sah dies auch Sabine Rümpelein, die seit frühester Jugend zu den Festbesuchern zählt: „Das ist für mich Tradition, auch wenn es natürlich schon ein bisschen wärmer sein könnte.“

Eisern hinter der Bartheke

Die Kälte bedauerte auch Florian Tobuschat. Der Stallvertreter von Wolfgang Nierhoff hielt in der spärlich frequentierten Bar hinter der Theke eisern die Stellung. „Man muss das nehmen, wie es kommt“, meinte er im Kurier-Gespräch. Die Entscheidung des SJV-Vorstands, die Veranstaltung durchzuziehen, sei richtig gewesen. Zumal man finanziell durchaus auf der sicheren Seite unterwegs sei. Was an den Partnern liege, denen er ausdrücklich Dank zollte: „Der Metzger nimmt Steaks und Bratwürste, die wir nicht verkaufen, zurück.“ Und auch der Getränkelieferant spiele damit, berechne nur, was konsumiert wird.

2018 wieder im Juli

V0m Erlös werden in erster Linie die teilnehmenden Vereine bedacht, von der Trachtlern über die Radler von Radioaktiv bis hin zur Kirchenjugend. Der Rest soll in die Rücklagen des SJV fließen, damit der Verband gewappnet ist, wenn einmal ein Fest abgesagt werden muss. Denn das könne ja auch passieren, wenn es zum normalen Termin im Juli über die Bühne geht. So wie das für das kommende Jahr geplant ist, dann ist auch wieder ein Familiennachmittag im Vorfeld vorgesehen (wir berichteten). „Aber Dauerregen kann uns auch im Hochsommer passieren“, so Tobuschat.

Fazit: Bassd scho

Bleibt als Fazit ein fränkisches „bassd scho“, auch wenn es natürlich auch besser hätte laufen können. Was das Sommernachtsfest angesichts eines kreativen kulinarischen Angebots und eines gut aufgelegten DJs auch verdient gehabt hätte.

Schlossberg 1, 91257 Pegnitz

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