Nach dem Brand sei das Gebäude gemäß den Vorgaben der Versicherung gesichert worden: durch einen geschlossenen Bauzaun, durch Verschalungen, Durchbrüche wurden verschlossen. Ein Schaden am Dachübergang zum Neubau wurde verschlossen, um Eindringen von Feuchtigkeit in den weitgehend unversehrten Teil der Therme zu verhindern.
Ruine verliert an Wert
Den Restwert der Ruine, der mit der Versicherungsleistung verrechnet wird, habe die Versicherung direkt nach dem Brand auf zwei bis drei Millionen Euro taxiert. Doch auch unabhängig von dem Diestahl seien andere Teile der Ruine, die bei einem zügigen Wiederaufbau verwendbar gewesen wären, nun kaputt, so Bittermann. Rohrleitungen zum Beispiel seien nun verkeimt und korrodiert. "Das ist halt eine Folge davon, dass das Gebäude zwei Jahre so rumliegt", beklagt Bittermann.
Die Pläne, direkt nach dem Brand einen Saunanotbetrieb zu eröffnen, seien von der Gemeinde verhindert worden. Wie hoch der seit dem Brand eingetretene Schaden ist, ermitteln nun Gutachter im Auftrag der Kristallbäder AG. "Irgend ein Schaden ist eingetreten. Und den hat die Gemeinde oder die Versicherung zu tragen", so Bittermann: "Wir verstehen nicht, dass die Gemeinde der Versicherung hilft, nicht zu zahlen."
Gemeinde hält sich bedeckt
Wie mehrfach berichtet, kontert Badbetreiber Heinz Steinhart die Forderungen der Gemeinde gegen ihn mit saftigen Gegenforderungen. Sie werden auch Gegenstand der nächsten Verhandlung vor dem Oberlandesgericht in Bamberg sein. Die Gemeinde hat sich bisher auch unter dem neuen Bürgermeister Georg Ritter bedeckt gehalten, will offenbar den Termin in Bamberg abwarten, ungeachtet eines Ultimatums von Steinhart, das am Tag der Verhandlung ausläuft. Ritter war gestern telefonisch nicht zu erreichen.
Am Dienstagabend tagte in Fichtelberg auch der Gemeinderat. Heinz Steinhart glaubt zu wissen, dass dann auch der aktuell noch gültige Beschluss des alten Gemeinderates, die Verträge mit ihm zu kündigen, auf der Tagesordnung steht.