Ausbildung bei Gsovsky
Ihre Ausbildung begann Vernon als Sechsjährige bei der berühmten russischen Pädagogin Tatjana Gsovsky, mit 14 Jahren wurde sie Mitglied des Berliner Balletts und mit 17 dessen jüngste Solistin - bis der Ballettdirektor der Bayerischen Staatsoper sie entdeckte. Heinz Rosen holte sie als Solistin nach München. 18 Jahre lang begeisterte sie dort als Primaballerina, mit ihrem Tanzpartner Heinz Bosl bildete sie "das Traumpaar der Münchner Staatsoper".
"Konstanze Vernons Interpretationen der tragischen Titelfigur in Giselle und der Tatjana in John Crankos Ballett Onegin setzten Maßstäbe für die folgenden Generationen", schreibt das Staatsballett über seine Gründerin.
Vernon wollte ihre Liebe zum Tanzen teilen. Und so kümmerte sie sich bereits während ihrer aktiven Zeit immer auch um den Nachwuchs. Im Jahr 1978 gründete sie eine Ballettstiftung und gab ihr den Namen ihres verstorbenen Tanzpartners Bosl. Damit legte sie den Grundstein für eine völlig neue Tanzausbildung in Bayern. Bis zuletzt war die Vorstandsvorsitzende der Stiftung.
Vernon unterrichtete auch zunächst stundenweise an der Hochschule für Musik und Theater in München, nach Abschluss ihrer aktiven Laufbahn bekam sie dort eine Professur. 2007 übergab sie die Leitung der Ballettakademie an ihren Nachfolger Robert North.
Für ihre Arbeit wurde sie mit Preisen überhäuft. So erhielt sie als erste Deutsche schon 1962 den Serge-Lifar-Preis der Pariser Académie. "Ballett vom Feinsten, stets sterneverdächtig, hat einen Fixstern in München - Sie, verehrte Frau Vernon", sagte der damalige bayerische Kunstminister Thomas Goppel (CSU), als er ihr 2002 zum 65. Geburtstag gratulierte.
Kurze, schwere Krankheit
Am Montag starb Konstanze Vernon nun nach kurzer, schwerer Krankheit in einer Münchner Klinik. Ihr Nachfolger Liska schreibt: "Sie lebt weiter in unserer Arbeit, im Gedächtnis des Publikums und in den Herzen vieler Tänzergenerationen, die sie geprägt hat."