Maffeischächte: Vier Männer entfernen das schon harte Material Auerbach Die Wolle beim Förderturm ist ab

Von Brigitte Grüner
Die Helfer mussten schon akrobatische Künste haben, um den Förderturm von der Wolle zu befreien. Foto: privat Foto: red

Schon beim Einstricken des Förderturmes im Bergbaumuseum Maffeischächte im Frühjahr 2012 hatte Roland Friedl Respekt vor der Arbeit der beteiligten Frauen. Nun wird der Turm wieder "entkleidet“, und der Respekt wurde noch größer. "Ich habe mehrmals symbolisch den Hut gezogen“, sagt der Auerbacher.

 
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Zusammen mit seinem Sohn Mario hatte sich Friedl bereiterklärt, die in den Jahren unansehnlich gewordene Strickkunst wieder abzunehmen. Über sieben Wochen hatte Margarete Fuchs mit dem Marhabu-Strickkreis und vielen Freiwilligen – unterstützt von rund 200 fleißigen Strickern – den 28 Meter hohen Stahlturm eingekleidet. Die Wolle war zu Schals verarbeitet worden, die sowohl vernäht als auch mit Kabelbindern am Turm fixiert wurden. Als ihm seine Frau Beate, eine der Aktiven des Fördervereins Maffeispiele, zuhause erzählte, dass die Wolle möglichst vor den Maffeispielen im Juli entfernt werden soll, sagte Roland Friedl schnell zu.

"Das mache ich nebenbei"

"So schlimm kann das nicht sein, das mache ich mit Mario nebenbei mal schnell.“ Dachte er zunächst. Dann wurde das Unterfangen doch etwas komplizierter und für zwei Männer zu langwierig. Mehrmals war deshalb auch Erwin Trenz mit seinem Sohn Matthias dabei. Ursprünglich hatten die Helfer gedacht, dass die Wolle beim Durchschneiden der Kabelbinder mehr oder weniger von selbst herunterfallen würde.

Die Strickstücke waren jedoch aufwendig und fest zusammengenäht worden und zudem durch Wettereinflüsse und Staub enorm fest geworden. Mit einer Schere wäre das Durchschneiden überhaupt nicht gegangen. Die Männer verwendeten daher Teppichmesser. „Die Klingen wurden allerdings schnell stumpf, wir haben mindestens 50 Klingen verbraucht.“ Bislang waren die vier Männer etwa 40 Stunden in luftiger Höhe unterwegs, meist mit Klettergurt gesichert.

Immer Auge auf die Wespen gehabt

Alles in allem sei die Arbeit nicht nur mühsam, sondern oft auch schön gewesen. An einem Abend seien die Männer allerdings recht angespannt gewesen. Gefühlte 500 Wespen aus einem Nest, das sich am zweiten Förderturm befindet, flogen wenige Meter unter den Kletterern um den Strickturm. Es sei ein bisschen unheimlich gewesen, eineinhalb Stunden dieses laute Summen zu hören. "Ein Auge war stets beim Wespenschwarm, und das Zweite bei der Arbeit.“