IHK-Gremien neu gewählt

Von Roland Töpfer
 Foto: red

47.000 oberfränkische Unternehmen waren aufgerufen, ihre Vertreter in die acht regionalen IHK-Gremien zu wählen. 391 Kandidaten standen zur Wahl, 270 wurden gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 18,6 Prozent, ein Plus von 1,9 Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Wahl. Die IHK spricht von einem „Spitzenwert“. Von den 79 deutschen IHKs hätten zuletzt nur zwei eine höhere Wahlbeteiligung erreicht, so die Kammer.

 
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Alle sieben Vizepräsidenten sitzen auch künftig in ihren Gremien, die bis Mitte Februar ihre Vorsitzenden (und neuen Vizepräsidenten) für die kommenden fünf Jahre bestimmen wollen. An der Spitze des Bayreuther Gremiums wird es einen Wechsel geben, weil der bisherige Vorsitzende Oliver Gießübel nicht mehr für dieses Amt kandidiert.

Neue Modelle

Grundsätzlich ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass einer der Vizepräsidenten der nächste IHK-Präsident wird. Dabei wird offenbar auch über neue Modelle nachgedacht: Sollte sich der immer wieder genannte Schwarzenbacher Unternehmer Christian Heinrich Sandler (Sandler AG) entschließen, für die Nachfolge von Heribert Trunk zu kandidieren, könnte Heinrich Strunz (Lamilux/Rehau) Vorsitzender des Hofer IHK-Gremiums bleiben und Sandler so zusätzliche Mehrbelastungen vermeiden. Strunz hatte im Gespräch mit dieser Zeitung seine Bereitschaft erklärt, weiter als Gremiumsvorsitzender und Vizepräsident zur Verfügung zu stehen.  

Mit einem künftigen Präsidenten aus Hochfranken wäre nach den Präsidenten aus Bayreuth (Wolfgang Wagner) und Bamberg (Heribert Trunk) auch der regionale Proporz berücksichtigt. Das außergewöhnlich hohe zeitliche Engagement von Trunk wird dessen Nachfolger neu bewerten. Der könne dann doch auch sagen: „Ich mach’s anders als der Trunk“, sagt ein Insider. Er bestätigt auch, dass Sandler bei vielen Unternehmern ein Wunsch-Kandidat wäre. „Da gibt es gar keine Diskussion.“

Rennen noch völlig offen

Aber auch für den Insider ist das Rennen zur Stunde noch völlig offen. Namen werden, wenn überhaupt, nur im kleinsten Kreis gehandelt. „Bei mir ist da nix angelandet.“ Dass sich Sandler, der in Gesprächen mit dieser Zeitung immer wieder auf seine hohe Arbeitsbelastung hingewiesen hat, weiter ein Türchen offen hält, sieht auch der Insider so. Jetzt komme es darauf an, ob bei Sandler „irgendjemand den Impuls auslösen kann“.

Der zweite zwischenzeitlich favorisierte Hochfranke Strunz hatte eine klare Absage formuliert, was den Präsidentenstuhl angeht: „Ich stehe definitiv nicht zur Verfügung.“ sagte IHK-Vize Strunz im Gespräch mit unserer Zeitung. Damit ist einer der oft  genannten möglichen Anwärter aufs Präsidentenamt aus dem Rennen. Strunz begründete die Absage mit den vielen Aufgaben im eigenen, stark wachsenden Unternehmen. „Ich kann mich einfach nicht freischaufeln.“  

Eine Reihe von Absagen

Mitte Februar wählen die neuen Gremien die insgesamt 85 Mitglieder der Vollversammlung – das Parlament der Wirtschaft. Die Vollversammlung wählt dann am 3. April den Präsidenten. Aus der Reihe der Vizepräsidenten hat es bereits eine Reihe von Absagen gegeben: Vor Strunz hatten bereits der Kulmbacher Michael Möschel und der Forchheimer Michael Waasner eine Kandidatur ausgeschlossen. Der Kronacher Vizepräsident Hans Rebhan sagte auf Nachfrage dieser Zeitung: „Es ist nicht mein erstes Ziel, das ich anstrebe.“ Er möchte sich diese Frage offen halten. Die IHK-Vize Laura Krainz-Leupoldt (Marktredwitz/Selb) meinte auf die Frage nach einer möglichen Kandidatur: „Im Prinzip ja, wie alle anderen. Es gibt 85 Möglichkeiten.“ Jeder der 85 Vollversammlungsmitglieder hat die Möglichkeit, zu kandidieren. Der Lichtenfelser Vize Wilhelm Wasikowski war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

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