Seit der ersten Junihälfte wird im Fichtelberger Ortsteil Neubau ein Teil der Kreisstraße BT 4 erneuert. Insbesondere das Stück zwischen dem Wolfsloher Weg und der Flecklstraße, der zuletzt in extrem schlechtem Zustand war, inklusive der Brücke über die Fichtelnaab.

Der Ausbau war von vorneherein in zwei Bauabschnitten geplant, „da für die Anwohner aus dem gesamten Bereich Wolfsloher Weg und angrenzende Ortsstraßen nur eine einzige Zufahrtsmöglichkeit im Bereich der Baustelle besteht“, so das Landratsamt: „Der Bauablauf war daher so auszurichten, dass zunächst der Bereich der Engstelle fertiggestellt wurde und nunmehr die stark sanierungsbedürftige Brücke über die Fichtelnaab abgebrochen und erneuert wird.“ Andernfalls wären die Wolfsloher zwischen zwei Baustellen gesessen und von der Außenwelt abgeschnitten.

Hauptgrund: Ver- und Entsorgungsleitungen

Hauptgrund für die immense Verzögerung: „Bei der Durchführung der Bauarbeiten wurden Ver- und Entsorgungsleitungen angetroffen, welche teilweise in der Lage und der Höhe nicht bekannt waren und durch die betroffenen Unternehmen zu verlegen beziehungsweise zu erneuern waren“, so Michael Benz vom Landratsamt. Auch sei ein gemeindlicher Oberflächenwasserkanal zum Vorschein gekommen, der nur in sehr geringer Tiefe verlegt war. Den Kanal einfach überbauen „hätte jeder technischen Regel widersprochen, aufgrund des Zustandes und der der Funktion (Dimensionierung) war die Neuverlegung im Kreuzungsbereich dringend erforderlich“, so die Kreisbehörde.

Doch damit nicht genug: Vor der Erneuerung des gemeindlichen Kanals sei zum Festlegen des erforderlichen Kanalmindestdurchmessers eine teilweise Überprüfung des Kanalnetzes durch das von der Gemeinde eingeschaltet Planungsbüro erforderlich gewesen. „In der Summe dieser Behinderungen (und weiterer damit zusammenhängender Faktoren, wie zum Beispiel verlängerte Lieferzeiten oder ähnliches) hat dies zu der bestehenden Bauzeitverlängerung geführt.“ Derzeit werden finden Abbruch des Brückenbauwerks über die Fichtelnaab und die erforderlichen Leitungsverlegungen in diesem Bereich statt. Der Einbau des neuen Stahlbetondurchlasses ist für diese Woche vorgesehen, so dass dann anschließend die Pflasterarbeiten, Arbeiten am Gehweg und Wiederherstellen der Fahrbahn erfolgen können. Die Verkehrsfreigabe wird dann „baldmöglichst in der zweiten Oktoberhälfte erfolgen“, verspricht das Landratsamt.

Betroffen von der Baustelle ist auch die Gaststätte zum Hirschen. Hier sind die Einbußen „nicht so krass“, sagt Petra Roderer, „wir haben viele Stammgäste, die weiter zu uns kommen.“ Schlimmer sei da schon der Verlust der Therme, wodurch jeden Abend 20 bis 30 Essen fehlten. Auf die Baufirma lässt sie nichts kommen. Und dass das schlechte Straßenstück endlich gemacht wird, freut sie natürlich: „Das wird eine wunderschöne Straße.“

Vorfahrtsänderung offen

Offen ist derzeit noch, ob an der Einmündung Flecklstraße die Vorfahrt geändert wird. Eine abknickende Vorfahrt Richtung Grünstein ist durch den Ausbau eines durchgehenden Gehweges wird der Einmündungsbereich baulich verändert. Dadurch wäre es durchaus möglich, dass die übergeordnete Kreisstraße zur vorfahrtsberechtigten Straße wird. „Entsprechende Überlegungen wurden angestellt und lassen diese Lösung durchaus sinnvoll erscheinen. Eine Entscheidung hierüber ist jedoch noch nicht gefallen und wird noch im Rahmen einer Verkehrsschau mit Beteiligung der Gemeinde getroffen“, so Pressesprecher Michael Benz.