Niemand der Gemeinde Fichtelberg vor Ort Die Therme in Klein ist da

Das neue Bad ist da, aber kein Bürgermeister. Badbetreiber Heinz Steinhart (69) stellte ein Modell seiner neuen Therme an der abgebrannten vor. „Wir sind baubereit.“ Aber von der Gemeinde war niemand da.

 
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Gut eingepackt liegt es im Koffer der schwarzen Limousine von Heinz Steinhart: das neue Bad in klein. Viel Glas, viel Transparenz, zwei Mega-Sauna Bereiche für 200 Leute, drei Radon-Becken und zwei Rutschen, die mal 120 Meter lang werden, wenn sie groß sind. „Damit steigen wir in die Bundesliga der Thermen auf“, sagt Steinhart. Am 1. September will die Firma Kristall Bäder den Bauantrag einreichen.

100 Seiten Berufungsbegründung

Bis das Wasser aus den geplanten Wasserfällen in der Therme rauscht, wird aber erst noch viel Papier zwischen den Anwälten hin und her rauschen. Denn Steinhart wird noch in dieser Woche die Begründung für seine Berufung vor dem Oberlandesgericht Bamberg einreichen. Auf fast 100 Seiten begründet er, warum er nicht bereit ist, die angeblich ausstehende Summe von fast 1,5 Millionen Euro zu bezahlen.

Kurz gesagt: „Weil die Gemeinde ein Bad hätte liefern sollen – und jetzt kann sie’s nicht mehr“, sagt Steinhart. Daneben laufen noch weitere sieben Verfahren in Sachen Therme. Geschätzte Gerichtskosten für den Verlierer des Prozess-Krieges: fast zwei Millionen Euro.

Wasser verdunstet

Indessen laufen die Arbeiten an der Brandruine sehr ruhig. Das Wasser, das eigens von der Landesgewerbeanstalt in Nürnberg (LGA) getestet wurde, ist im großen Becken fast vollständig verdunstet. Nur da, wo es ganz tief ist, steht noch eine Pfütze. Jeden Morgen macht die Polizei eine Streifenfahrt vorbei an Frankens wirrster Baustelle.

Der verkohlte Brandschutt, der eigentlich auf eine Sondermülldeponie gefahren werden müsste, lagert ungeschützt auf dem Parkplatz des Geländes.

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