Regierung plant Kataster
Stephan Neumann von der Regierung von Oberfranken in Bayreuth berichtet, dass es im Naturschutzbereich seit rund 20 Jahren diese Übertragungen gibt. „Wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht, konnten stabile, artenreiche Bestände schaffen“, sagt er. Wichtig sei, das Spender-Mähgut nicht über Naturraumgrenzen hinaus zu übertragen. Für sogenannte Spenderflächen soll ein oberfrankenweites Kataster aufgebaut werden, kündigt Neumann an.
Leitfaden geplant
Die Mahdgutübertragung ist Teil des Projektes „Transfer – Artenanreicherung im Wirtschaftsgrünland“, das von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung als Modellvorhaben gefördert wird. Dabei sollen die positiven Erfahrungen von Naturschutzprojekten auf Wirtschaftsgrünland übertragen werden. Am Ende soll gemeinsam mit den teilnehmenden Landwirten ein Leitfaden für die Praxis erstellt werden.
Info: Wiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen mit Blumen, Schmetterlingen, Hummeln und zahlreichen anderen Insekten. In Bayern sind allerdings nur noch etwa 20 Prozent des genutzten Grünlandes artenreich mit mindestens 25 Arten.
Häufiges Mähen (mehr als dreimal) und Düngung führen dazu, dass nur wenige Pflanzenarten überleben können. Auch wenn die intensive Nutzung endet, kehren die Wiesenblumen nach Jahren häufig nicht zurück, weil sie weder als Samen im Boden vorhanden sind, noch aus der direkten Umgebung einwandern können. (Quelle: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft).