Die Rathaussanierung kann losgehen

Von Moritz Kircher
Der denkmalgeschützte vordere Teil des Eckersdorfer Rathauses bei einer energetischen Sanierung eine Herausforderung. Archivfoto: Hermann Rüger Foto: red

Einstimmig steht der der Eckersdorfer Gemeinderat hinter dem Beschluss, das Rathaus energetisch zu sanieren und barrierefrei zu machen. Dafür gibt es viel Geld vom Freistaat. Unzufriedenheit herrscht allerdings in Teilen des Gemeinderates mit der Geschwindigkeit der Planungen.

 
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"Es ist noch gar nix passiert", sagte Gemeinderat Winfried Parchent (CSU) in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend, als die ersten Pläne für die Rathaussanierung vorgestellt wurden. Es sei nichts passiert, obwohl die Gemeinde schon seit zwei Jahren an der Sache dran sei. "Da bin ich schon ein wenig entsetzt." Er warf dem Architekten vor, bisher wenig getan zu haben.

Die Sanierung muss Ende 2019 abgeschlossen sein

Es seien noch viel zu wenige Details bekannt, ärgerte sich Parchent. "Das ist eine energetische Sanierung und keine Generalsanierung", bremste Bürgermeisterin Sybille Pichl die Erwartungen des CSU-Fraktionsvorsitzenden. "Du bist zu schnell", sagte sie zu Parchent. Der war alles andere als beschwichtigt und entgegnete: "Oder andere zu langsam."

Fest steht, dass die Gemeinde bis Ende 2019 mit dem Projekt fertig sein muss. Denn dann läuft die Förderung aus, die der Freistaat Bayern über das sogenannte Kommunale Investitionsprogramm (Kip) zur Verfügung stellt. Die Frist sei schon verlängert worden, sagte Verwaltungsleiter Bernhard Brosig. Denn viele Gemeinden hätten bei ihren Kip-Projekten Schwierigkeiten, die Aufträge zu vergeben, weil die Auftragsbücher der Handwerker übervoll seien.

Denkmalschutz erschwert die Sanierung

Das Kip fordert, dass durch eine Sanierung im Gebäude mindestens 30 Prozent CO2 eingespart werden - kein Problem für ein Gebäude, bei dem sich die Fassade außen dämmen lässt.

In Eckersdorf geht das allerdings nicht. Das Rathaus ist denkmalgeschützt und darf von außen nicht verändert werden. Also muss die Dämmung ans Innere der Außenwände angebracht werden. Für weitere Einsparungen im CO2-Ausstoß sollen neue Fenster und eine moderne Heizungsanlage sorgen.

Rathaus bekommt einen Aufzug

Um barrierefrei zu werden, soll ins Treppenhaus ein Aufzug eingebaut werden. Der Platz ist vorhanden. Der Aufzug könne problemlos ein Stück ins Dachgeschoss hinein ragen, damit alle Stockwerke mit Publikumsverkehr erreicht werden können. Über einen Seiteneingang hat das Rathaus zudem seit kurzem einen barrierefreien Zugang.

Der Antrag für die Fördermittel ist bereits gestellt und genehmigt. 342.800 Euro stehen der Gemeinde zur Verfügung für das Projekt, das voraussichtlich 650.000 Euro kosten wird. Nachdem der Gemeinderat einstimmig zugestimmt hat, geht die Planung für die energetische Sanierung und den Bau eines Aufzuges nun weiter. (Anm. d. Red.: In der ersten Version des Artikels stand, dass der Förderantrag erst noch gestellt werden müsse. Diese Information stimmte nicht.)

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