Die Pegnitzer Jugend soll mitreden

Wolfgang Kauper, der Jugendpfleger der Stadt Pegnitz, muss in seinem Job flexibel sein: Anders als gedacht, werden die spontan organisierten Ferienspiele vor allem von minderjährigen Flüchtlingen angenommen. "Jugendarbeit ist auch Integrationsarbeit", sagt Kauper. Foto: Andrea Pauly Foto: red

Was wollen die Jugendlichen in Pegnitz? Das sollen sie am Samstag beim Forum von Stadt und Jugendrat sagen. Im Kurier spricht Jugendpfleger Wolfgang Kauper darüber, was das Forum bringen soll und welche Folgen die bisherigen Veranstaltungen hatten.

 
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Welche konkreten Ergebnisse haben die beiden bisherigen Jugendforen gebracht?

Wolfgang Kauper: Ich denke, das Wichtigste ist es, Jugendlichen ein Forum zu geben, wo sie ernst genommen werden und wo sie ihre Wünsche und Anliegen den Verantwortlichen in der Stadt mitteilen können. Die bisherigen Jugendforen boten eine solche Kommunikationsplattform. Für den Jugendrat war das Jugendforum bisher eine Art Ideenpool für die weitere Arbeit. Aber auch einzelne Arbeitsgruppen haben sich daraus gebildet. Konkrete Ergebnisse waren beispielsweise der Wunsch nach der lange diskutierten Skateranlage oder einem Jugendzentrum.

Was soll das Forum am Samstag bringen?

Kauper: Mir selbst ist vor allem wichtig, direkt ins Gespräch mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu kommen, um deren Interessen zu erfahren, zu wissen, in welche Richtung meine Arbeit gehen kann. Jugendliche sollen aktiv ihre Lebenswelt mitgestalten können. Außerdem will ich Kontakte knüpfen. Es ist einfach so, dass vieles leichter funktioniert, wenn man sich besser kennt. Da entstehen dann oft spontane Ideen, die umgesetzt werden können. 

Wie ist der Stand in Sachen Jugendräume?

Kauper: Die Umfrage hat auf jeden Fall deutlich bestätigt, dass Jugendräume in Pegnitz gewünscht sind. Ich bin darüber auch mit Bürgermeister Uwe Raab im Gespräch und wir haben erste Möglichkeiten überlegt. Natürlich ist das aber eine Sache, die schon aus finanziellen Gründen nicht von heute auf morgen umgesetzt werden kann. Schließlich braucht es auch ein passendes Objekt. Aber wir arbeiten daran.

Auf dem Konto der Stadt liegen seit fünf Jahren 50.000 Euro für einen Skatepark. Umgesetzt wurde er bisher nicht. Wie ist der Stand der Dinge?

Kauper: Dieser hohe Geldbetrag wurde dankenswerter Weise von einem ehemaligen Pegnitzer gespendet, und zwar nicht primär für den Skatepark, sondern für ein Projekt für Jugendliche. Die haben sich in den Jugendforen für einen Skatepark ausgesprochen. Danach musste sich der Stadtrat eine Meinung bilden. Er hat beschlossen, im Rahmen des Radwegbaus nach Hainbronn eine neue Skatebahn und Dirtbahn, also ein Geländeparcours zum Mountainbiken, zu errichten. Planungen dazu sind im Gang. Sollte Geld aus der großzügigen Spende übrig bleiben, kann dies einem weiteren Projekt zufließen.

Welche weiteren Anliegen haben die Jugendlichen von Pegnitz, was sind derzeit ihre größten Wünsche?

Kauper: Ganz weit oben auf der Wunschliste der Jugendlichen stehen laut Umfrage Möglichkeiten, ihre Freizeit actionreich zu gestalten. Kletterpark, Lasertec und Paintball werden häufig genannt, ebenso wie öffentliche Sportplätze oder -hallen. Außerdem wollen junge Leute bessere Einkaufsmöglichkeiten – besonders Elektronikfachmärkte und Bekleidungsgeschäfte, aber auch Fast-Food-Lokale. Das ist natürlich etwas, was die Stadt nicht allein machen kann, da braucht es entsprechende Firmen.

Was erwartet die Jugendlichen beim Jugendforum?

Kauper: Zunächst geht es darum, dass Jugendliche und junge Erwachsene die Möglichkeit haben, den Jugendrat und mich kennen zu lernen. Dann möchte ich die Ergebnisse der Umfrage, an der mehr als tausend Schüler teilgenommen haben, vorstellen. Je nachdem, wie viele Besucher da sind, können wir auch in einzelnen Arbeitsgruppen spezielle Themen erarbeiten. Aber das ergibt sich dann eher spontan.

Das Gespräch führte Andrea Pauly

Das Jugendforum findet am Samstag, 28. Mai, ab 19 Uhr in der Wiesweiherhalle statt. Alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Pegnitz sind eingeladen. Wolfgang Kauper ist seit November Jugendpfleger in Pegnitz.

Eines der wichtigsten Projekte für die Jugend in Pegnitz ist die Skate- und Dirtbike-Anlage. Das Thema beschäftigt die Stadt schon lange:

Skater fühlen sich übergangen

Ein Dirtpark für Pegnitz

Skater ja, Soccer nein

Auch das Thema Jugendraum erhitzt die Gemüter.

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