Das bestätigt Gülcan Uysal. Die 42-Jährige hat ihren Feinkoststand seit 1999 in der Rotmainhalle. „Vor allem am Mittwoch hat man auch Zeit zum Plaudern mit den Kunden, weil die Frequenz an dem Tag schon deutlich zurückgegangen ist. Aber der Samstag, der ist schon wirklich besonders.“ Durch die vielen Stammkunden, die man über die Jahre kenne. „Und weil sich die Kunden am Wochenmarkt mehr Zeit nehmen zum Einkaufen. Das macht den besonderen Charme des Wochenmarktes aus“, sagt Uysal.
Selten geworden auf dem Wochenmarkt sind Anbieter wie der Imker Walter Graf. Einzelkämpfer mit einem Produkt. Der 70-Jährige stellt seit etwas mehr als zehn Jahren jeden Mittwoch seinen Tisch auf, bietet das an, was er bei seinen elf Bienenvölkern geerntet hat. „Leben könnte man davon nicht, das ist reines Hobby“, sagt Graf. „Und es dauert vor allem sehr lange, bis man sich seine Stammkundschaft erarbeitet. Die aber ist treu“ – und die kommt auch, wenn in der Sommerzeit die Halle mittwochs noch leerer ist als sonst.
„Die Stände fehlen schon am Mittwoch“, sagt Jürgen Schmidt (48), dessen Familie in dritter Generation den gleichen Standplatz auf dem Wochenmarkt hat – hinten, vor den fest eingebauten Ständen. „Am Mittwoch sind wir hier schon ein wenig abgehängt, der Tag ist oft auch ein Nullläufer. Dafür ist der Samstag top.“ Vielleicht, sagt Schmidt, sollte die Stadt an Markttagen ein Banner aufhängen an der Rotmainhalle. „Vor allem im Winter.“ Um mehr Menschen auf den Markt aufmerksam zu machen.
Ein Angebot, das Pressesprecher Oppold zeitgemäß nennt. Ein Angebot, das der Kunde durch seine Nachfrage bestimme. Und das in seiner Gesamtheit im Bestand nicht gefährdet zu sein scheint. „Die Rotmainhalle steht unter Denkmalschutz“, sagt Oppold. „Und wenn es um den Wochenmarkt geht, dann kocht immer die Bayreuther Volksseele.“