Die Hängepartie mit der Seilbahn

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Mit Spielgeräten sind die Anwohner am alten Sportplatz in Heinersreuth einverstanden, nur nicht mit einer Seilbahn. Sie fürchten den Lärm. Foto: Archiv Foto: red

Sie fürchten vor allem den Lärm, der von einer Seilbahn ausgeht. Und wehren sich. Hermann Baumgärtel macht sich in der Gemeinderatssitzung zum Sprecher der Anwohner am alten Sportplatz. Dort soll ein Bürgerbegegnungsplatz entstehen. Dagegen habe niemand etwas. Mit einer Seilbahn für die Kinder. Doch die möchte Baumgärtel nicht. Die Gemeinderäte einigen sich, zunächst 10 000 Euro für die Infrastruktur bereitzustellen und die Sache mit der Seilbahn nochmal zu überdenken.

 
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Es gibt auch anderswo schöne Spielplätze ohne Seilbahn, argumentiert Jürgen Weigel, SPD. "Man könnte bei der Debatte ja meinen, Spielplätze ohne Seilbahn seien nichts wert." Einen Test zu wagen und dann eventuelle Ruhezeiten einzuführen, schlägt Harald Hacke, CSU vor. Man müsse einfach ausprobieren, wie das frequentiert werde.

Bürgermeisterin Simone Kirschner berichtet von einem Spielplatz mit Seilbahn. Dort habe es auch Lärmprobleme gegeben und einem Anwohner wurde das Recht eingeräumt, die Rutsche auszuhängen.

Jede Menge Erfahrung mit Seilbahnen listet Werner Kauper, CSU, auf: "In Pottenstein, am Untreusee, und auch beim Vogels Fritz am Weiher." Nirgendwo sei eine Lärmbelästigung feststellbar. Jens Kronefeld, CSU, ist verärgert: "Es ist wie immer. Wir wollen was machen, aber nicht bei uns." Man höre wohl das Pfeifen der Seilbahn, "aber mir fehlen die Alternativen. Denn das Kindergeschrei hat man immer." Auch Marion Fick, SPD, lehnt ab: "Die Kinder schieben den Sitz zurück, das macht ständig klack-klack." Außerdem sei das Angebot nichts für kleinere Kinder. Für Elisabeth Linhardt, SPD, sind Seilbahnen "eine tolle Sache, aber außerhalb von Wohngebieten." Cottenbach sei der geeignetere Standort dafür gewesen. Man müsse bedenken, was es rund um den alten Sportplatz bereits gebe. Da sei die Kegelanlage, das Schützenheim, eine Tischtennisplatte stehe neben der Schule und so weiter. "Da ist immer action da oben. Denkt man an die Bürger," lautet ihr Appell.

Einstimmig einigt man sich auf den ersten Schritt, die ökologische Aufwertung. Das Gelände soll mit Strom- und Wasserleitungen erschlossen werden und auch der Baumbestand wird erweitert. Der Obst- und Gartenbauverein sichert seine Unterstützung zu. Die meisten Arbeiten werden vom gemeindlichen Bauhof ausgeführt. Die Gesamtkosten liegen bei rund 10 000 Euro. Was die Seilbahn anbelangt, sollen weitere Erfahrungen gesammelt werden.

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