Die AfD und ihre Gegner: Extrem gelenkt

Von Thorsten Gütling
Von Nazis und Rassisten entgegentreten: Linksextreme nutzen eine Filmvorführung der AfD in Bayreuth für ihre Zwecke. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Beide, AfD und Gegendemonstranten, haben es am Wochenende in Bayreuth versäumt, sich von den extremen Triebkräften ihrer Bewegung zu distanzieren. So fehlt es vor allem an einem: einer sachlichen Auseinandersetzung.

 
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Die Sympathisanten der AfD haben ein unschlagbares Argument bei der Hand: das Recht. Bei der Veranstaltung im Schwenksaal werden sie nicht müde zu erklären, dass sie doch nur die Durchsetzung von Recht und Ordnung fordern. Ihre wahren Ängste verstecken sie hinter dem Hinweis, Bundeskanzlerin Angela Merkel verstoße gegen Genfer Konvention und Dublin-Abkommen. Den Floh, dass man damit wenig Gegenfragen befürchten muss, haben ihnen andere ins Ohr gesetzt. Gebetsmühlenartig geben es auch diejenigen wieder, die mit den Gesetzen gar nichts anzufangen wissen. Die sich wundern müssten, für wie schützenswert sie die EU plötzlich erachten. Ihre wahren Ängste erzählen sie nicht.

Auf der anderen Seite stehen Demonstranten, die jedem, der zu der Veranstaltung will, Dummheit und Rassismus unterstellen. Schließlich sei der Film ja rassistisch. Hätten sie ihn gesehen, wüssten sie: Das ist er nicht. Er ist polemisch und genauso einseitig, wie es die AfD anderen Filmen, die in deutschen Leitmedien gezeigt werden, immer vorwirft. Gelenkt werden beide Seiten von extremen Lagern. Die freuen sich ein Loch in den Bauch, dass sich plötzlich so viele Menschen für ihre Sache mobilisieren lassen. Diese Lager auszusieben, das haben am Samstag beide Seiten versäumt. Stattdessen haben sie zugelassen, dass sich Bayreuth ein Stück weiter entzweit.

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