Diakon und Feuerwehrmann

Bernhard Nehring ist neuer Vorsitzender der Kulmbacher Feuerwehr. Foto: Christina Holzinger Foto: red

Bernhard Nehring ist Diakon im Ruhestand, Seelsorger, Familientherapeut und nun auch als Vorsitzender neben dem Kommandanten oberster Chef der Freiwilligen Feuerwehr Kulmbach. Sein Ziel: Mehr Jugendliche für das Ehrenamt begeistern.

 
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Wie kommt ein Diakon zur Feuerwehr?

Bernhard Nehring: „1983 bin ich während meines Studiums in Rummelsberg der Feuerwehr beigetreten. Dort habe ich von der Pike auf das Feuerwehrhandwerk gelernt – innerhalb von fünf Jahren bin ich vom Feuerwehrmann zum Löschmeister geworden. Doch mein Steckenpferd war immer der Atemschutz, deshalb wurde ich auch Atemschutzgerätewart. Schon während dieser Zeit habe ich eine ordentliche Einsatzerfahrung sammeln können, was mir heute natürlich zugute kommt.“ 

Und wie sind Sie in Kulmbach gelandet?

Nehring: „Ich habe bei einer Fortbildung meine Frau kennengelernt, die in Fassoldshof in dem Mädchenheim gearbeitet hat. Der Liebe wegen bin ich also umgezogen. Mit dem Umzug war mir aber auch klar, dass ich das, was ich bei der Feuerwehr in Rummelsberg gelernt habe, weiter nutzen möchte. In Kulmbach bin ich dann in den ersten Zug gekommen und bin in den Bereich Atemschutz reingewachsen. Ich war viele Jahre lang Atemschutzausbilder im Landkreis.“

Wie ging es dann weiter?

Nehring: „Seit 18 Jahren war ich zweiter Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Kulmbach. Und als ich beschlossen habe, dass ich noch eine letzte Amtszeit über sechs Jahre machen möchte, wurde ich als Vorsitzender vorgeschlagen. Ich wollte das Wissen weitergeben, dass ich mir all die Jahre angeeignet habe.“

Welche Ziele haben Sie sich gesetzt?

Nehring: „Es wird immer wichtiger werden, die Jugend für dieses Ehrenamt zu gewinnen. Wir müssen es schaffen, Kinder für die Feuerwehr zu begeistern und sie auch zu halten. Unsere Jugendwarte werden künftig schon in die Schule gehen müssen, um gezielt Kinder und Jugendliche anzusprechen. Was auch wichtig ist: Wir müssen uns der Digitalisierung stellen. Außerdem ist die Arbeit heute deutlich komplizierter als noch vor einigen Jahren. Während man Autotüren früher mit einer Brechstange geöffnet hat, gibt es heutzutage eine Vielzahl an Geräten und Abläufen, die ein Feuerwehrmann beherrschen muss.“    

Das Gespräch führte Christina Holzinger

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