Einmal mehr hat die deutsche Mannschaft bei der Weltmeisterschaft in Katar die Erwartungen übertroffen. Der Sieg im Achtelfinale gegen Ägypten fiel mit 23:16 (12:8) viel souveräner aus, als von den meisten Experten vorhergesagt worden war.
Damit hat die DHB-Auswahl zumindest schon gute Chancen auf einen der Plätze unter den ersten Sieben in der Endabrechnung, die zur Teilnahme an Qualifikationsturnieren für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro berechtigen. Um sogar in den Kampf um die Medaillen eingreifen zu können, muss aber noch ein Sieg im Viertelfinale am Mittwoch (28. Januar) gegen Gastgeber Katar gelingen.
Die Deutschen ließen sich nicht von der bisher bei dieser WM ungewohnten Lautstärke der vielen ägyptischen Schlachtenbummler unter den 10 000 Zuschauern beeindrucken, nicht vom zusätzlichen Druck eines K.-o.-Spiels und auch nicht von der erwartungsgemäß harten Gangart der Nordafrikaner. Nach dem 7:3 (15.) lagen sie stets mit mindestens drei Toren in Führung, und ein glänzender Start in die zweite Halbzeit mit fünf Toren zum 17:8 (37.) bedeutete praktisch schon die Vorentscheidung.
Erfolgsgarant war die starke Abwehr in Kombination mit der Weltklasseleistung von Torwart Carsten Lichtlein. Der Würzburger in Diensten des VfL Gummersbach wehrte 56 Prozent der Würfe ab (20/36) und wurde zum "Mann des Spiels" gewählt. Erfolgreichste Torschützen waren die Außen Uwe Gensheimer (6/3) und Patrick Groetzki (5). Der Bayreuther Michael Müller kam erst Mitte der zweiten Halbzeit zu einem längeren zusammenhängenden Einsatz und war mit seiner Leistung nicht zufrieden: "Ich war sehr unsicher im Angriff." An der positiven Grundstimmung änderte aber auch das nichts: "Wir sind überglücklich, dass wir weiter sind und dem Druck standgehalten haben."
