Nach den Kursen war ihr klar, der Wald muss gepflegt werden. Diese Pflege hat sie inzwischen ausgelagert, sie wird von Profis übernommen. Nicht, weil sie es sich nicht zutraue oder nicht könne. Aber sie könne andere Dinge besser. So überlässt sie die Waldarbeit routinierten Profis und widmet sich anderen Arbeiten auf dem Hof. Trotzdem zahlt sich ihr Wissen um die Belange der Waldwirtschaft aus. "Die Holzfäller können mir ja sonst etwas erzählen." Am Ende wäre auch sie es, die für die Folgen gerade stehen muss.
Weiterbildung für die Frauen
Wie Strömsdörfer hat sich auch Ströbel weitergebildet. Mit dem nötigen Wissen fällt die Arbeit im Wald auch tatsächlich leichter, geht es in den Kursen doch auch um den optimalen Einsatz von Kraft. Angst vor der schweren Arbeit und den Motorsägen, die es jetzt auch in "frauenfreundlichen" Gewichtsklassen gibt, hat sie daher nicht. Respekt vor der Arbeit im Wald dagegen schon. Und sie weiß, wie viel Arbeit in der Bewirtschaftung von Wald steckt. Mit Vorurteilen zu kämpfen habe keine der drei Frauen. Zumindest kommen in ihrer Gegenwart keine dummen Sprüche. Exot sei man dennoch, wenn man als Frau in Waldbesitzerkreisen auftauche. Ströbel und Strömsdörfer machen anderen Waldbesitzerinnen daher Mut, die kostenlosen Fortbildungsangebote der Förster zu nutzen. Auch das, sagt Schade, ein weibliches Attribut: Frauen holen sich eher Rat. Ob dem Wald eine weibliche Hand anzumerken ist wird sich zeigen. Vielleicht in 100 Jahren.
Info: Forstrevierleiterin Alexandra Schade lädt am Freitag, 28. Juni, 14.30 bis 17 Uhr, Waldbesitzerinnen zu einem Waldspaziergang ein. Start ist an der Tauritzmühle bei Speichersdorf. Anmeldung unter 09278/985514.
Foto: red