Exklusiv: Uni-Rabe Abraxas im Interview

Von Norbert Heimbeck
Er heißt jetzt offiziell Abraxas: Dieser Plüschrabe ist das Maskottchen der Universität Bayreuth. Foto: red Foto: red

Der Rabe hat nach gut einem Jahr einen Namen: Das Maskottchen der Universität Bayreuth heißt künftig „Abraxas“. Zum 40. Uni-Geburtstag im vergangenen Jahr fertigte die Firma Heunec in Neustadt einen 20 Zentimeter großen Plüsch-Raben an. Seither verschenkt die Hochschulleitung das Tierchen an Gäste. Im exklusiven Kurier-Interview spricht „Abraxas“ über Carlos Santana, den Koffer des Uni-Präsidenten und Otfried Preußler.

 
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Die Abstimmung über Deinen Namen ist ja nun beendet. Wie gefällt Dir das Ergebnis?
Abraxas: Na, Abraxas klingt doch ziemlich cool, oder?! Abraxas gilt ja auch als höchstes Urwesen, aus dem die fünf Urkräfte Geist, Wort, Vorsehung, Weisheit und Macht hervorgegangen sind – da staunst Du, gell? Aber was gaaanz anderes: Wusstest Du, dass Abraxas auch der Name eines der erfolgreichsten Alben von Carlos Santana ist? Sein Latin-Rock mit afrokubanischen Rhythmen zu ausgefeilten Rockgitarren-Soli ist Worldmusic im besten Wortsinne. Meinem Chef Professor Leible wird das als bekennendem und bekannten Rockfan bestimmt gefallen.

Auch ohne Namen ist der Rabe in der Vergangenheit als Geschenk an Politiker und Wissenschaftler übergeben worden – Bassd scho, wie der Oberfranke sagt, oder?
Abraxas: Ja, aber mit einem richtigen Namen bin ich schlauer Vogel doch noch ein viel persönlicheres Geschenk! Übrigens komme ich ziemlich weit in der Welt rum: Ich bin stets im Koffer unseres Unipräsidenten, wenn er eine unserer Partnerunis besucht. Vor ein paar Tagen war mein Chef auf Kuba – natürlich hat er mich auch dort wieder verschenkt, sozusagen als Botschafter unserer kleinen aber feinen Uni im Oberfränkischen. Auch sitze ich beispielsweise auf einem chinesischen Schreibtisch, nämlich dem von Yiwen Chen. Sie koordiniert unser Gateway Office auf dem Campus der SISU-Universität in Hongkou.

Warum passt der Rabe besonders gut als Uni-Maskottchen?
Abraxas: Na, das ist doch ganz einfach: Das weiß schon jedes Kind, wenn es Otfried Preußlers „Die kleine Hexe“ geschmökert hat: Abraxas heißt der weise Rabe der kleinen Hexe. Der Rabe steht schlechthin für Weisheit – und weise und kluge Leute und solche, die es noch werden wollen, gibt’s ja hier auf dem Campus jede Menge.

Du hast berühmte Kollegen: Hugin und Munin oder den Raben aus dem Gedicht von Edgar Allan Poe. Wie wohl fühlst Du Dich in dieser Gesellschaft?
Abraxas: Pudel- oder besser rabenwohl – also zumindest in der von Hugin und Munin. Die beiden durften sich ja sogar als unermüdliche Überbringer von Neuigkeiten im Logo der norwegischen Uni von Tromsö verewigen. Der Rabe von Mr. Poe gehört zwar zur Weltliteratur, ist mir, ehrlich gesagt, aber ein bissel zu schaurig. Da halte ich’s doch lieber mit Otfried Preußlers weisem Raben…

Was wünschst Du der Uni Bayreuth für die Zukunft?
Abraxas: Haufenweise Nobelpreise!

Info: Im Mensa-Shop kann man das Maskottchen für knapp zehn Euro kaufen. Zur Namensgebung hatte das Studentenparlament eine Verlosung im Internet gestartet. Gewonnen hat Mia Stuis (24), Bachelorstudentin des Studiengangs „Philosophy & Economics“. Wie sie auf den Namen „Abraxas“ kam? „Ich kann mich noch sehr gut an die Geschichten und Abenteuer des klugen Raben Abraxas erinnern, von dem mir als Kind erzählt wurde. Der Vorschlag lag für mich also auf der Hand.“

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